Oberhausen. Bei der Namenssuche für die neue Schulaula in Oberhausen sind zwar Bürger beteiligt worden, doch welche Namen sie vorschlugen, blieb geheim.

Die Arbeiten für die neue Aula der Gesamtschule Osterfeld, verbunden mit einer neuen Filiale der Stadtbibliothek und einem neuen Jugendzentrum an der Westfälischen Straße, gehen zügig voran. So zügig, dass man sich schon mit dem Namen für die neue Aula befassen kann. „Forum Osterfeld“ soll sie heißen. Der Name für die Aula soll zeigen, dass dieser Raum nicht nur für die Schule selbst, sondern für alle Bürger und Vereine in Oberhausen genutzt werden soll. Gegen den Namen "Forum" hat es in der Bezirksvertretung Osterfeld zwar keinen Widerspruch gegeben, wohl aber Kritik daran, wie der Name ausgewählt wurde.

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Dabei hat die Stadt die Benennung der Aula mit einem neuen Namen durchaus sorgfältig vorbereitet. Ein neuer Name ist notwendig, weil die bisherige behördliche Bezeichnung des Neubaus mit "Multifunktionszentrum" zwar faktisch richtig, aber doch allzu bürokratisch ist. So gab es schon im Juni 2023 eine Tagung von künftigen Nutzerinnen und Nutzern aller drei Einrichtungen, um einen neuen Namen zu finden.

Doch die drei Vorschläge zur Namensauswahl aus dieser Runde seien glatt übergangen worden, brachte Helga Grothe (SPD) in der Sitzung vor. In dem Papier für die Bezirksvertretung, worin das Thema abgehandelt wird, tauchen sie jedenfalls nicht auf. Grothes Frage nach den Gründen für die Nichtnennung der Namensvorschläge wurde von den Rathaus-Vertretern nicht beantwortet. Sie hakte dann aber in der Sitzung auch nicht nach.

Rat muss entscheiden, weil die Namensbenennung stadtweit von Bedeutung sei

Auf den eher klassischen und wenig originellen Namen "Forum Osterfeld", so liest sich das Papier, haben sich abschließend allein die Rathaus-Führung und der Ältestenrat des Rates geeinigt - also die Spitzenbeamten im Rathaus unter Vorsitz des Oberbürgermeisters und die wichtigsten Ratsmitglieder aller Parteien. Damit muss der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung den Namen nur noch formal beschließen. Die Bezirksvertretung Osterfeld wird dazu nur angehört, beschließen kann sie da erstaunlicherweise nichts. Begründung für die Beschlusshoheit des Rates: Die neue Aula sei stadtweit von Bedeutung.

Der Vorschlag „Forum“ sei bei einem Internet-Wettbewerb gemacht worden, bei dem um Anregungen aus der Bevölkerung gebeten wurde. Über 100 Vorschläge seien eingegangen, darunter auch dieser. Wie die Vorschläge aus der Bürgerschaft aber konkret gelautet haben und wie häufig der Vorschlag „Forum“ dabei gemacht wurde, steht allerdings nicht in dem Papier. Dies bleibt für die Öffentlichkeit geheim. Die Bezirksvertreter in Osterfeld wollten es in der Sitzung auch nicht genau wissen. Im Schulausschuss, der am Donnerstag (18. Januar) tagte, bestätigte Schuldezernent Jürgen Schmidt immerhin zwei andere Namen neben "Forum", die Politiker gerüchteweise erreicht haben: "Klotz" und "Osterfelder Bude".

CDU: Der Name "Forum Osterfeld" ist besser als "Multifunktionszentrum"

Für die CDU erklärte Hermann Wischermann, der Name "Forum Osterfeld" gehe in Ordnung, er sei besser als das komplizierte „Multifunktionszentrum“. So heißt der ganze Komplex im Beamtendeutsch. Der Name "Forum" habe schon im Römischen Reich für das gestanden, was die Aula künftig sei: ein Treff für alle. Bei der Namenssuche für das neu gebaute Jugendzentrum in Osterfeld wünscht sich die CDU aber, dass die Jugendlichen diesen selbst bestimmen sollen.

So einfach wollte es sich Ralf Langnese (Grüne) nicht machen. Zwar sei der Name "Forum Osterfeld" nicht schlecht. „Aber der ganze Vorgang der Beteiligung wird dadurch entwertet. Das ist mehr als unglücklich, absolut kritikwürdig“, erklärte er. Die Bezirksvertretung verzichtete darauf, dies den Rat in einem Beschluss wissen zu lassen oder die Vergabe des Namens gar für sich zu reklamieren.