Bochum. Zwei Heimsiege in Folge, ein ersatzgeschwächter Gegner am Samstag: Gegen RB Leipzig will der VfL Bochum seinen Aufwärtstrend fortsetzen.

Die Spieler des FC St. Pauli saßen am späten Mittwochabend noch zusammen in ihrem Mannschaftshotel unweit des Ruhrstadions und starrten mit leeren Blicken auf einen Bildschirm, auf dem die Bundesliga-Konferenz lief. Sie mussten mit ansehen, welche Auswirkungen ihre Pleite beim VfL Bochum hatte - und die Ergebnisse der Konkurrenz. Denn die Abstiegszone ist durch die 0:1-Pleite beim VfL wieder näher gekommen. Und in Bochum ist das Prinzip Hoffnung zurück. Wie eng Freud und Leid manchmal zusammenliegen, das war an diesem Abend gut zu erkennen. Die Bochumer Spieler nämlich guckten sich teilweise im Stadion noch die anderen Partien zu Ende an, flachsten dabei.

Freude nach Spielen - dieses Gefühl müssen sie in blau-weiß auch erst wieder lernen. Viel zu lachen hatten die Bochumer in der Hinrunde allerdings nicht. Doch Trainer Dieter Hecking hat es geschafft, die Mannschaft tatsächlich zu stabilisieren. „Ich bin stolz auf die Mannschaft, die am Boden lag. Jetzt haben wir dem Ganzen Nahrung gegeben. Der Glaube ist bei den Jungs da und auch im Stadion“, sagte der 60-Jährige zufrieden, aber wohl wissend, dass die Situation für die Bochumer weiterhin brenzlig ist.

VfL Bochum: Nur neun Punkte nach der Hinrunde

Offiziell neun Punkte holten die Bochumer erst in dieser Spielzeit. Hecking verzichtete bei seinem Blick auf die Tabelle auch bewusst darauf, die zwei Punkte aus dem Union-Spiel, die dem VfL in erster Instanz vor dem DFB-Sportgericht zugesprochen wurden, hinzuzunehmen. So rechnete er vor, dass seine Mannschaft immer noch fünf Punkte Rückstand auf das rettende Ufer hat. „Wir sind zumindest auf Schlagdistanz“, sagte er. Der Klassenerhalt sei trotz der katastrophalen Hinrunde wieder „ein realistisches Szenario“.

Nur gut, dass am Samstag wieder ein Heimspiel ansteht - RB Leipzig gastiert an der Castroper Straße zum Rückrundenauftakt. Zwei Siege zu Hause feierte Heckings Mannschaft nun in Serie und die Sachsen kommen durchaus mit personellen Sorgen ins Ruhrgebiet. Die beiden Topstürmer Louis Openda und Benjamin Sesko fehlen gesperrt. Das Prinzip Hoffnung gilt also auch Samstag.