Bochum. Der VfL Bochum beendet das Fußball-Jahr mit einem Sieg. Der erste Dreier lässt die zarte Pflanze mit Namen „Hoffnung“ etwas wachsen. Ein Kommentar.
Der VfL Bochum bleibt sich auch zum Ende des Jahres treu. Gegen den 1. FC Heidenheim bot sich dem Team von Trainer Dieter Hecking die letzte Chance auf einen Sieg in diesem Jahr. Der VfL Bochum nutzte sie, bewies damit erneut, wenn man jetzt mal so richtig Wasser und Dünger auf die zarte Pflanze mit Namen „Hoffnung“ geben will, dass es erst zu Ende ist, wenn der VfL Bochum sagt, dass es zu Ende ist.
Festzuhalten bleibt zum Ende dieses Jahres, dass der VfL Bochum sich nun wirklich auf den Weg gemacht hat, etwas, das nicht zu übertreffen möglich schien, doch noch zu toppen. Der Klassenerhalt im Elfmeterschießen der Relegation verkommt so langsam im Vergleich zu dieser Saison zu einem ganz netten Unterhaltungsfilm.
Sieg gegen Heidenheim war für den VfL Bochum ein kleiner Schritt beim Marathon
Wobei dieser Sieg gegen Heidenheim natürlich nur ein weiterer kleiner Schritt beim Marathon zum Klassenerhalt war. Das Ziel ist noch weit, weit weg. Und Marathon-Läufer wissen, dass der Mann mit dem Hammer irgendwann noch kommen wird.
Verdienter Sieg für den VfL Bochum
Unlängst hatte Trainer Dieter Hecking nachgefragt, wie die Berichterstatter darauf kommen würden, dass sein Team 40 Punkte für den Klassenerhalt benötigen würde. Seiner Meinung nach werden deutlich weniger Punkte ausreichen. Und nachdem zuletzt die Rechnung mit 40 Punkten aufgemacht worden war, weil 40 immer die die „magische Grenze“ war, wird sie jetzt noch einmal mit 32 Punkten aufgemacht.
26 Punkte muss der VfL Bochum - wohl mindestens - noch holen
Der VfL Bochum hat jetzt sechs Punkte. Ob nach der mündlichen Verhandlung der Vorfälle bei der Partie gegen Union Berlin noch zwei dazu kommen, bleibt unberücksichtigt. 26 Punkte also müssten die Bochumer aus den 19 noch ausstehenden Partien noch holen. Das hört sich erst einmal machbar an.
Dafür aber müssten die Bochumer ihre trotz des ersten Sieges dieser Saison spektakulär schlechte Bilanz aus dem bald ablaufenden Jahr 2024 fast komplett umdrehen. Im Kalenderjahr 2024 gab es in 33 Partien 20 Niederlagen, acht Unentschieden und nur fünf Siege. Einer davon, das scheint inzwischen so unglaublich, war gegen die Bayern.
Sieg gegen Bayern München hat dem VfL Bochum nicht gut getan
Im Rückblick aber scheint das der Startpunkt für den schleichenden Niedergang gewesen zu sein. Nach dem Sieg gegen die Bayern schien der Klassenerhalt für die Bochumer nur noch Formsache zu sein. Es war aber vielleicht der Zeitpunkt, an dem die Bochumer, so hat es Geschäftsführer Ilja Kaenzig jüngst gesagt, ihrer eigenen Strategie untreu geworden sind, ohne es zu merken.
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Laut Kaenzig hätte der VfL Bochum im Sommer entscheiden müssen, die eigenen Grundtugenden weiter im Fokus zu behalten. Alle seien vom Weg überzeugt gewesen. Dass er falsch war, haben inzwischen alle gemerkt.
Im Zweifel reichen dem VfL Bochum acht Unentschieden und sechs Siege
Dennoch macht der Sieg gegen die Bayern, macht eben auch der absolut verdiente Sieg gegen Heidenheim Mut, dass es noch klappen kann, klappen könnte mit dem vierten Klassenerhalt in Reihe. Im Zweifel reichen acht Unentschieden und sechs Siege, wobei die Bochumer nicht einmal ungeschlagen bleiben müssten. Dabei muss es dann aber heißen: Lieber einmal 0:6 verlieren als sechs Mal 0:1.
Wie immer man die anstehende Aufgabe der Bochumer auch in Worte und zu erhoffende Ergebnisse kleidet: sie bleibt anspruchsvoll, scheint mit Blick auf die saisonübergreifende Gesamtleistung des Teams im Jahr 2024 kaum, nein, gar nicht zu schaffen zu sein.
Weiterhin muss der VfL Bochum nur zwei Teams hinter sich lassen
Alles auf Null kann es daher jetzt nur heißen. Alle, die es mit dem VfL Bochum halten, tun gut daran, für die nächsten Wochen den Blick auf die reguläre Tabelle und die Ergebnisse der anderen zu meiden. Sie können eine eigene, eine „So-klappt-es-noch-mit-dem-Klassenerhalt-Tabelle“ erstellen.
In der gibt es drei, maximal vier Teams. Um es einfacher zu machen, sind es die die, die derzeit auf den Plätzen 15, 16, 17 und 18 sind. Zwei Teams muss der VfL Bochum hinter sich lassen, um zumindest erneut die Relegation zu erreichen.
Mit dem Start in die kurze Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte am 2. Januar geht der Marathon weiter.