Bochum. Der 20-jährige Tolba hat den zweiten Kreuzbandriss hinter sich. Seit einigen Wochen trainiert er wieder mit den Profis.
Mo Tolba ist zumindest beim Training des VfL Bochum wieder im Alltag angekommen. Mit seinen 20 Jahren ist er immer noch einer der jüngsten Akteure im Profikader des Bundesligisten. Deshalb trägt er die Getränkekisten vom Trainingsplatz. Er scheint aber nicht böse darüber zu sein. Schließlich bedeutet das, dass er wieder dabei ist, zurück auf dem Platz ist, dass er mittrainieren kann. Erneut ist er zurück von einer Verletzung, die bei anderen Fußballern das Karriereende auch schon mal bedeutet hat. Und jetzt steht er sogar wieder vor seinem neuerlichen Comeback.
Mo Tolba als neuen Patrick Fabian zu bezeichnen, wäre gar nicht einmal so weit hergeholt. Wobei Tolba nicht zu wünschen ist, was Fabian durchleiden musste. Fabian, bis zum Ende vergangener Saison Geschäftsführer Sport beim VfL Bochum, hatte in seiner aktiven Fußballer-Laufbahn vier Kreuzbandrisse.
VfL Bochum: Talent Tolba verletzte sich im Test gegen Köln
Fabian suchte dann auch direkt nach Tolbas zweitem Kreuzbandriss in einem Testspiel gegen den 1. FC Köln ein Gespräch. „Er hatte vier Kreuzbandrisse und ist jedes Mal zurückgekommen“, sagte Tolba. „Er hat mir Mut zugesprochen. Das hat mir gutgetan, von ihm zu hören, wie man mit solchen Verletzungen umgeht.“
Fabian war auch eine treibende Kraft, als Tolba Anfang 2023 den ersten Profivertrag vorgelegt bekam. Da unterschrieb der damalige Kapitän der Bochumer U19 einen Vertrag bis 2025.
Anfang 2023 unterschrieb Tolba seinen ersten Profivertrag beim VfL Bochum
„Wir sind vom Leistungspotenzial von Mohammed Tolba vollends überzeugt, seine Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen. Es macht uns stolz, dass wir ein weiteres Top-Talent aus den eigenen Bochumer Reihen an uns binden können“, wurde Sportchef Patrick Fabian seinerzeit zitiert. „Sein erster Profivertrag beim VfL ist also der nächste logische Schritt in seiner persönlichen Entwicklung.“
Auch interessant
Der gebürtige Essener mit ägyptischen Wurzeln überzeugte die Verantwortlichen des VfL mit seiner Vielseitigkeit. Er kann in der Defensive alle Positionen bekleiden. Und er hat da bereits Spuren im Bundesliga-Kader hinterlassen: Tolba bestritt die Vorbereitung auf die laufende Saison mit den Profis und gehörte an den ersten vier Spieltagen zum Aufgebot des damaligen Trainers Thomas Reis. Zum Einsatz kam er noch nicht.
Tolba überzeugte bereits in den Junioren-Bundesligen für den VfL Bochum
„Ich bin sehr glücklich, dass ich dem Verein, dem ich so viel zu verdanken habe, etwas zurückgeben kann“, sagte Tolba seinerzeit. Tolba spielt bereits seit 2015 für den VfL und machte mit seinen Auftritten in den Junioren-Bundesligen auch den DFB auf sich aufmerksam: Im Oktober 2022 debütierte er für die U19-Nationalmannschaft.
Von weiteren Länderspielen kann Tolba aktuell nur träumen. Bisher hat er, seitdem er sich im Januar diesen Jahres verletzte, noch nicht wieder ein Spiel gemacht. Daher gab es zuletzt eine Absprache mit Trainer Peter Zeidler, dass er beim Test der Profis gegen den 1. FC Köln nicht dabei sein wird. „Stattdessen bin ich aber beim nächsten Spiel der U21 gegen den SV Lippstadt am kommenden Samstag dabei. Da bin ich im Kader und kann gegebenenfalls mein Comeback geben.“
Bis zur vergangenen Woche hatte er bei der U21 noch nicht mittrainiert. „Aber Heiko Butscher ist dort Trainer. Unter ihm habe ich zwei Jahre in der U19 gespielt, deswegen mache ich mir da keine allzu großen Gedanken. Angedacht ist, dass ich in der Innenverteidigung spiele. Das ist die Position, auf der ich mich am wohlsten fühle.“
Weitaus wichtiger aber scheint, dass Tolba auch den zweiten Kreuzbandriss aus den Kopf bekommt. „Mittlerweile denke ich nicht mehr an die Knieverletzung. Anfangs hatte ich Probleme, das war lange im Kopf. Mittlerweile spiele ich einwandfrei, habe keine Probleme mehr.“
Wobei er sein Training inzwischen zwangsläufig an seine Problemzone Knie angepasst hat. Zur Prophylaxe vor weiteren Verletzungen ist er jeden Tag im Kraftraum. „Und das vor und nach dem Training, damit meine Knie gestärkt bleiben.“