Bochum. Borussia Mönchengladbach feiert im Auswärtsspiel beim VfL Bochum den ersten Sieg der neuen Saison. Der VfL Bochum spielt lange gut, aber es reicht nicht.

Tim Kleindienst hat Borussia Mönchengladbach den ersten Sieg der neuen Saison beschert und dem VfL Bochum mit zwei Aktionen die Heimpremiere von Trainer Peter Zeidler mächtig vermasselt. Der Neuzugang vom 1. FC Heidenheim traf zunächst selbst (57.) zur Führung für Borussia Mönchengladbach im Bochumer Ruhrstadion, bevor er seinem Sturm-Kollegen Franck Honorat das 2:0 auflegte (78.). Der Nachmittag endete aus VfL-Sicht damit mit negativen Emotionen - und damit genau entgegengesetzt zu dem, wie er angefangen hatte.

Vor dem Anpfiff herrschte nämlich durch die Verabschiedungen von Andreas Luthe, Heiko Butscher, Marc-André Kruska und Patrick Fabian noch glänzende Stimmung, die sich von Beginn an auch auf den Rasen übertrug. Die Bochumer brachten in den ersten 25 Minuten eine hohe Intensität auf den Platz, pressten extrem früh. In der Rückwärtsbewegung machten sie die Räume maximal eng, nur Philipp Hofmann blieb dann vorn.

VfL Bochum beginnt mit aggressivem Pressing

Die Spielweise stellte die Gladbacher zunächst vor gehörige Probleme. Zudem wirkte Jonas Omlin im Tor noch nicht gänzlich da. Nach sieben Minuten verschätzte sich Borussias Keeper und plötzlich war der Ball frei. Bochums Innenverteidiger Jakov Medic, der erneut in der Startelf stand, konnte damit aber nichts anfangen. Kurz darauf zog Ibrahima Sissoko aus der Distanz ab, verfehlte das Tor aber. Nach 15 Minuten dann er erste richtig gute Angriff der Bochumer, den der Neuzugang Dani de Wit, der nach seiner abgesessenen Sperre direkt in die Startelf für Lukas Daschner rückte, und Philipp Hofmann einleiteten. Über Anthony Losilla und de Wit wurde der Ball in den Strafraum getragen, wo Hofmann zum Abschluss kam, aber knapp am langen Pfosten vorbei schoss.

Tim Kleindienst blieb im ersten Durchgang blass - traf aber in Halbzeit zwei.
Tim Kleindienst blieb im ersten Durchgang blass - traf aber in Halbzeit zwei. © Ralf Ibing/firo Sportphoto | Ralf Ibing

Dann gab es einen Bruch im Bochumer Spiel: Nach der 25. Minute übernahm Gladbach die Kontrolle. Was auch damit zusammenhing, dass Rückkehrer Kevin Stöger plötzlich Räume bekam. Und direkt wurde es gefährlich. Über die rechte Seite wurde auf Stöger zurückgelegt, der sofort abzog. Patrick Drewes bekam gerade noch eine Hand ran und Ibrahima Sissoko konnte kurz vor der Linie den Ball klären. Kurz darauf zog Stöger erneut aus der Distanz ab, verfehlte das Tor aber um ein paar Meter.

Danach verlor der VfL Bochum gänzlich die Linie, kam nicht mehr ins Gegenpressing und die Zweikämpfe, Abspielfehler häuften sich. Die Gäste kamen besser in die Partie und erarbeiteten sich selbst Chancen, ohne dabei aber wirklich zwingend zu werden. Alassane Plea etwa war mit einem kleinen Stopper an Wittek vorbei, im Zentrum aber klärte Masovic (28.). Die ganz großen Torchancen blieben bis zur Halbzeit aus, auch weil Moritz Broschinski nach 41. Minuten nicht gedankenschnell genug war, als ihm der Ball vor die Füße fiel.

Baldé überrascht Gladbach mit seiner Schnelligkeit

Bochums Trainer Peter Zeidler war zur Pause offenbar trotzdem zufrieden, sprach den Spielern noch auf dem Feld Mut zu, deutete an, dass seine Spieler mit breiter Brust auftreten sollen. Das taten sie zu Beginn der zweiten Halbzeit auch. Der gerade eingewechselte Flügelflitzer Aliou Baldé gab eine Kostprobe seiner Geschwindigkeit, ließ zwei Gladbacher aussteigen und zog ab. Der Schuss flog aber am langen Pfosten vorbei (47.). Kurz darauf versuchte es auch der ebenfalls eingewechselte Myron Boadu, der per Leihe von der AS Monaco kam, mit einem Schuss von der Strafraumkante. Gefährlich wurde der aber auch nicht.

Aliou Baldé sprintete an gleich zwei Gladbachern vorbei.
Aliou Baldé sprintete an gleich zwei Gladbachern vorbei. © dpa | David Inderlied

Dann der Schock für den VfL Bochum. Nach 52. Minuten jubelten die Gäste aus Mönchengladbach - aber nur kurz. Franck Honorat hatte zwar mit einem satten Schuss dnn Ball im Netz untergebracht, Tim Kleindienst stand beim Zuspiel zuvor aber knapp im Abseits. Nach Intervention des Videoschiedsrichters Felix Zwayer nahm Sören Storcks den Treffer auf dem Feld zurück. Gladbach aber witterte Morgenluft, nutzte den Schockmoment. Honorat drang in den Strafraum ein, Medic sprang noch in den Ball rein und blockt ihn an den Pfosten. Den Nachschuss verzog Philipp Sander. Großes Glück für Bochum (57.).

Kleindienst knipst selbst und legt auf

Ein paar Minuten später waren die Gäste im Glück, nachdem Baldé den Ball mustergültig auf den Kopf von Hofmann flankte, der seinen Versuch aber klar neben das Tor setzte. Danach kam Lukas Daschner für ihn, Zeidler stellte von seinem System mit Raute auf ein 4-3-3 um. Diese kurze Unordnung auf dem Fekd nutzte Gladbach gnadenlos aus. Ausgerechnet Stöger initiierte den nächsten gefährlichen Angriff, steckte auf Honorat durch. Mit einem Stopper schickte er Masovic ins Nirwana und chippte auf den Kopf von Kleindienst, der vollkommen alleingelassen zur Führung einköpfte.

Bochum versuchte zurückzukommen, nach einem einen schönen Angriff über Matus Bero und Boadu bekam Daschner aber nicht genug Druck hinter den Ball (77.). Auf der anderen Seite blieb Gladbach gnadenlos. Der eingewechselte Rocco Reitz fing einen Vorstoß von Medic ab, spielte direkt in den Lauf von Kleindienst, der in der Mitte Honorat sah. Dieser hatte keine Mühe dabei, ins leere Tor zum 2:0 für die Gäste einzuschieben. Wittek traf auf der anderen Seite nur noch die Latte (84.).

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