Ahlen. Der VfL Bochum überzeugt im ersten Testspiel gegen RW Ahlen nicht, gewinnt aber. Der Trainer sieht mehr als viel Luft nach oben.
Peter Zeidler war deutlich anzumerken, dass ihm nicht gefiel, was er da sah. Immer wieder fasste sich der Trainer des VfL Bochum beim ersten Testspiel seines neuen Teams bei Oberligist RW Ahlen mit beiden Händen an den Kopf. Immer mal wieder holte er auch einen Spieler zu sich, schickte ihm mit Anweisungen zurück auf das Feld. Am Ende war er froh, dass sein Team aus einem 1:1 nach 87 Minuten noch einen 3:1-Sieg machte.
Agon Elezi hatte Bochum im ersten Abschnitt mit einem Elfmeter mit 1:0 in Führung gebracht. In der 87 Minute glich Ahlen aus, dann traf Jordi Osei-Tutu in der 89. Minute zur erneuten Führung, ehe ein Foul an ihm zum nächsten Elfmeter führte. Moritz Broschinski verwandelte ihn in der Nachspielzeit zum 3:1.
VfL Bochum zählt per se zu den Abstiegskandidaten
In Testspielen gehe es auch immer um das Gewinnen, sagte Zeidler in einer kleinen Medienrunde nach dem Sieg beim Regionalliga.-Absteiger Ahlen. „Das gibt eine andere Energie. Wir haben das Testspiel gewonnen, wenn auch durch späte Tore. Aber wenn wir das Spiel mit 1:2 verloren hätten, dann hätten uns alle schon als einen sicheren Absteiger tituliert.“
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Wobei der VfL Bochum nicht erst durch die Teilnahme an der Relegation in der Vorsaison, sondern auch durch seinen im Vergleich geringen Etat und damit auch ohne Testspiel-Niederlagen bei unterklassigen Gegnern per se als einer der potenziellen Absteiger aus der Bundesliga gesehen wird.
Bochums Trainer Zeidler: Müssen erst unsere Idee vom gemeinschaftlichen Fußball entwickeln
Zu hoch wollte Zeidler das Spiel, das Ergebnis und die Vorstellung des Teams dann aber auch nicht hängen. Schließlich habe erst vor wenigen Tagen die Vorbereitung begonnen. Viel Zeit mit gemeinsamen Training hätten die Akteure noch nicht gehabt. „Wenn man gut und erfolgreich Fußball spielen will, braucht man eine Idee“, sagte Zeidler. „Wir haben gerade erst angefangen, sie zu entwickeln. Man hat gesehen, dass sie noch nicht gemeinschaftlich ist, dass die Spieler noch nicht wissen, wie wir Fußball spielen wollen.“
Die Spieler aber seien voller Engagement. „Die Jungs sind gut, ich habe sie im Training erlebt, da konnte ich sie nur loben.“ Daran liege es auch nicht. „Um die Idee zu entwickeln, haben wir noch ein paar Wochen Zeit, daher will ich auch nicht zu ungeduldig sein. Wir wollen natürlich in den kommenden Spielen einen überzeugenderen Auftritt unserer Mannschaft sehen.“
Nächster Test des VfL Bochum findet am Mittwoch in Velbert statt
Es sei nicht so, dass ihm etwas beim Spiel gegen Ahlen gar nicht gefallen habe. Er machte indes auch klar, dass er zukünftig andere Leistungen sehen will. „Ein Trainerspruch nach solchen Spielen ist immer, dass noch viel Luft nach oben ist. Der passt heute nicht, weil da noch so viel Luft ist, das geht gar nicht.“
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Zu sehen sei indes auch gewesen, dass da Spieler mit Potenzial seien. „Die neuen Spieler werden auch noch kommen. Es war das erste Spiel von Ibrahima Sissoko, das erste Spiel von Dani de Wit. Wir können da keine Wunderdinge erwarten. Auch für sie gilt, dass sie Teil der gemeinschaftlichen Idee sind. Und das geht natürlich nicht, wenn man so wie Dani de Wit erst einmal mit der Mannschaft trainiert hat.“
Beim nächsten Test bei der SSVg. Velbert könnte das dann schon etwas anders aussehen. Das Spiel findet kommenden Mittwoch, 10. Juli, statt. De Wit hat dann zwei weitere Trainingseinheiten mit der Mannschaft hinter sich.