Bochum. Ilja Kaenzig arbeitet schon lange in Deutschland. Beim Länderspiel der Schweiz gegen Deutschland sind die Sympathien des Schweizers klar verteilt.

Ilja Kaenzig hat dieser Tage genug zu tun. Nach dem Ausscheiden von Patrick Fabian ist derzeit alleiniger Geschäftsführer beim VfL Bochum. Am Freitag aber war natürlich trotzdem Zeit, um seinen 51. Geburtstag zu feiern. Am Sonntag gönnt er sich mit seiner Familie dann ein besonderes Ereignis. In Frankfurt schaut sich der gebürtige Schweizer das EM-Spiel der Schweiz gegen Deutschland an.

Er wird live im Stadion eine Premiere sehen. Bei einer Europameisterschaft sind die Schweiz und Deutschland bisher noch nie aufeinander getroffen, bei Weltmeisterschaften gab es vier Spiele. Die Bilanz dabei: zwei Siege für Deutschland, einer für die Schweiz bei einem Unentschieden und einem Torverhältnis von 10:6 für Deutschland.

Gesamtbilanz spricht klar für Deutschland

Auch die Gesamtbilanz zwischen diesen beiden Teams spricht für Deutschland. In bisher 53 Partien gab es 36 Siege für Deutschland, nur neun für die Schweiz bei acht Unentschieden und einem Torverhältnis von 142:69 für Deutschland. „Diese Spiele finden bei großen Turnieren eher selten statt“, sagte Kaenzig. „Deswegen elektrisiert das Spiel am Sonntag die Nation. Jeder, der den Fußball liebt, der verfolgt auch die deutsche Bundesliga. Deswegen ist die deutsche Mannschaft auch in der Schweiz gut bekannt.“

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Er habe zwar schon vieles gesehen im Fußball und wenn man Teil des Ganzen sei, verliere man auch Emotionen. „Aber ich freue mich auf die Magie des Augenblicks beim Länderspiel“, sagte er. „Aus Respekt der Bundesliga gegenüber werde ich nicht im Trikot der Schweizer Nationalmannschaft dasitzen.“

Bochums Ilja Kaenzig hält zur Schweiz und hofft auf ein Remis

Dennoch ist klar, welches Team er unterstützt. „Ich arbeite zwar schon lange in Deutschland, aber ich halte natürlich zur Schweiz“, sagte er. „Da werde ich auch nicht umschwenken. Meine Frau aber ist Deutsche, unsere drei Kinder haben sich noch nicht entschieden.“

Kaenzig ist durchaus zufrieden mit dem Auftreten der Schweizer bei dieser EM. „Für sie ist das Achtelfinale Pflicht“, sagte er. „Auch wenn das 1:1 gegen die Schotten ein Rückschlag war. Bis ins Viertelfinale ist die Schweiz bei großen Turnieren noch nicht so oft gekommen. Bei dieser EM aber scheint das möglich. Wir haben viele Spieler im Team, die mit ihren Vereinsmannschaften Meister geworden sind: Granit Xhaka, Yann Sommer und auch Manuel Akanji.“

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Deutschland aber ist für ihn der Favorit auf den Titel. „Für das Spiel am Sonntag tippe ich auf ein ehrenvolles Unentschieden. Das wäre gut für den Frieden in der Familie und Deutschland würde Gruppenerster bleiben.“

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