Ismaning/Bochum. Dieter Hecking, Trainer des VfL Bochum, spricht im Doppelpass von Sport 1 über die ersten Wochen und die langjährige Nummer eins Manuel Riemann.

Wenn der VfL Bochum etwas von Dieter Hecking erwarten kann, dann ganz sicher den klaren Blick, wann er sich wie wozu äußern soll. Am Sonntag saß der neue Trainer des Bundesliga-Schlusslichts im Doppelpass von Sport 1, sprach über die Situation beim abstiegsbedrohten Klub von der Castroper Straße. Nach ein paar „Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für diese Frage“ wurde der 60-Jährige damit konfrontiert, ob er den vom Training freigestellten Manuel Riemann wieder ins Tor nehmen würde. „Das Thema habe ich geerbt“, sagte Hecking diplomatisch, der Verein müsse da eine Lösung finden. Am Sonntagabend tat er es gemeinsam mit der Riemann-Seite. Der Torhüter kehrt zurück ins Mannschaftstraining.

VfL Bochum: Gerichtstermin mit Riemann am Dienstag

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Manuel Riemann war im Sommer wegen „unüberbrückbarer unterschiedlicher Auffassungen zu teaminternen Themen“ zur unerwünschten Person im Profi-Training des Bundesligisten erklärt worden. Für diesen Dienstag war ein Gerichtstermin zwischen dem 36 Jahre alten Torhüter und seinem Arbeitgeber vor dem Amtsgericht Bochum angesetzt, Riemann klagte auf Teilnahme am Trainingsbetrieb des VfL Bochum. Dieses Verfahren wird es nun nicht mehr geben.

Am Dienstag geht der Prozess gegen den VfL Bochum weiter, Torhüter Manuel Riemann klagt, wieder am Training der Profimannschaft teilnehmen zu dürfen.
Am Dienstag geht der Prozess gegen den VfL Bochum weiter, Torhüter Manuel Riemann klagt, wieder am Training der Profimannschaft teilnehmen zu dürfen. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann

Vor der am Ende erfolgreichen Relegation gegen Fortuna Düsseldorf und dem dadurch gesicherten Klassenerhalt hatte der Klub Riemann mit der Strafe belegt, die Mannschaft von Heiko Butscher war in den beiden Partien mit Andreas Luthe im Tor besetzt. Im Zuge der anhaltenden Erfolgslosigkeit mehrten sich schon erste Stimmen, den streitbaren, aber langjährigen Publikumsliebling und Leistungsträger Riemann zu begnadigen und Patrick Drewes durch ihn zu ersetzen. Vor der Lösung am Sonntagabend sagte Hecking im Doppelpass: „Wenn es da eine Lösung geben sollte, in die eine oder andere Richtung, werde ich sie mittragen. Das ist doch klar.“ Nun wird sich zeigen, wie sein Umgang mit Riemann aussehen wird.

Hecking: Es muss unangenehm sein, beim VfL Bochum zu spielen

Der VfL Bochum ist mit zwei Punkten Tabellenletzter der Bundesliga, ließ zum Debüt von Dieter Hecking vor der Länderspielpause aber durch das 1:1 gegen Meister Bayer Leverkusen aufhorchen. „Leverkusen hat das 2:0 nicht gemacht“, so Hecking, „da haben wir gemerkt: Wir können etwas bewegen und haben guten Fußball gespielt.“ Das Unentschieden habe der Mannschaft und den Fans einen Ruck verschafft: „Es war immer unangenehm, in Bochum zu spielen – das haben wir ein Stückchen wieder hergestellt.“

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Wozu das in dieser Saison noch führen könne, darauf wollte sich der langjährige Bundesliga-Trainer nicht festlegen, erstmal gehe es in den fünf noch ausstehenden Spielen bis Weihnachten darum, „den Abstand nicht zu groß werden zu lassen“. Nach zwei Auswärtsspielen beim VfB Stuttgart (23. November) und FC Augsburg (30. November) geht’s noch gegen Werder Bremen (7. Dezember), zu Union Berlin (14. Dezember) und gegen den 1. FC Heidenheim (22. Dezember).

Dieter Hecking ist neuer Trainer des VfL Bochum.
Dieter Hecking ist neuer Trainer des VfL Bochum. © dpa | David Inderlied

VfL Bochum: Hecking erklärt Suspendierung von Alidou Baldé

Hecking sei es wichtig, „eine Einheit zu werden“, die Mannschaft müsse zeigen, „dass sie widerstandsfähig ist, nicht auseinanderfällt, Gas gibt – das sind die Basics für den Abstiegskampf. Wenn du die nicht hast, wirst du keine Chance gegen Kiel und St. Pauli haben.“ Deswegen sei es auch richtig gewesen, gleich zu Beginn hart durchzugreifen: Weil er mehrmals zu spät gekommen war, hatte Hecking den Sommer-Zugang Alidou Baldé von einer Trainingseinheit ausgesperrt. Dem neuen Trainer des VfL Bochum sei es bei der Strafe, die man sich bei keinem Arbeitgeber leisten könne, aber mehr um die Ausrede gegangen. Baldé, 21 Jahre alter Offensivspieler aus Guinea, hatte angegeben, dass sein Auto liegen geblieben sei und er keine Handynummer von Ansprechpartnern gehabt hätte. Inzwischen trainiert er wieder mit dem VfL.