Bochum. In der Vorsaison spielte der VfL Bochum gegen den Abstieg. Da liefen Planungen für Liga 2 und 3. Nun spielt der VfL um den Aufstieg.

Fast scheint es, beim VfL Bochum hätten sie die Trainingsplanung am Wetter ausgerichtet. Schnee und tiefe Temperaturen machten es am Wochenende und auch am Montag noch schwierig bis unmöglich, sich von A nach B zu bewegen. Die Mehrheit der Bochumer Profis aber muss erst am Mittwoch wieder zum Training erscheinen. Nach zuletzt drei Wochen mit vielen Spielen kehren die Bochumer nun wieder in den gewohnteren Rhythmus mit Spielen am Wochenende zurück.

„Die Stammspieler haben frei“, sagte VfL-Trainer Thomas Reis am Montag. „Sie dürfen etwas durchschnaufen. Für sie ist erst am Mittwoch wieder Training. Die, die nicht so viel gespielt haben und auch Danny Blum und Vasileios Lampropoulos trainieren am Dienstag wieder.“

Reis: "Spielen eine ordentliche Saison"

Eine Feier ist dann aber weder am Dienstag noch am Mittwoch geplant. Einen Grund gebe es. Die Bochumer, die in der Vorsaison lange gegen den Abstieg spielten, haben nun bereits den Klassenerhalt geschafft.   

„Danke zum Klassenerhalt“, sagte Reis auf den entsprechenden Hinweis nur. „39 Punkte müssten dafür ausreichen.“ Dabei war ihm durchaus anzuhören, dass er froh über das bereits Erreichte ist. „Es ist schön, dass wir dieses Ziel jetzt schon erreicht haben. In der vergangenen Saison hat es länger gedauert. Wir wollten eine ruhigere Saison als im Vorjahr spielen, das haben wir geschafft. Wir spielen bereits jetzt eine ordentliche Saison, haben jetzt das Ziel, im oberen Tabellendrittel zu bleiben. Wir wollen jetzt natürlich noch etwas mehr erreichen.“ Das Wort Aufstieg kommt Reis noch nicht über die Lippen.

Hamburger SV mit anderer individueller Klasse

Er bleibt gewohnt zurückhaltend, beziehungsweise er versucht weiter, die Leistungen seines Teams realistisch einzuordnen. „Ich bleibe dabei, wir sind kein Spitzenteam, auch wenn wir jetzt schon länger unter den ersten vier, fünf Teams in der Tabelle sind“, sagte er. „Wir hätten in Osnabrück zur Halbzeit höher führen können. Und nach dem Wechsel kann das ein Spitzenteam auch besser runterspielen.“ Immerhin habe es sein Team gut verteidigt, habe nur ein Gegentor bekommen.  

Bis zu einem Spitzenteam sei es noch ein weiter Weg. Hamburg beispielsweise habe da noch eine andere individuelle Klasse in dieser Liga. Man habe das Gefühl, dass die die Gegner gegen sie noch einmal etwas motivierter seien.

Die Ansprüche sind gestiegen

Er merke aber auch, dass die Ansprüche gestiegen seien. „Das merke ich ja schon allein an den Fragen, die die Medienvertreter mir stellen. Wir hatten jetzt seit langem mal wieder zwei Spiele in Reihe verloren und das auch noch in unterschiedlichen Wettbewerben.“ Diese Situation sei für viele neu. „Auch als Verein und als Mannschaft muss man sich erst einmal daran gewöhnen, dass wir oben mitspielen. Das war jetzt schon viele Jahre nicht mehr der Fall.“

Gerade in der vergangenen Saison schafften es die Bochumer zu selten, eine Serie zu starten. Das hat in dieser Saison schon häufiger geklappt. Die Bochumer haben in dieser Spielzeit die Qualität entwickelt, nach Niederlagen schnell wieder auf die Beine zu kommen. Bleibt das so, können die Bochumer weiterhin und wohl bis zum Ende der Saison ganz oben mitspielen. Der Aufstieg wird dann zwangsläufig zum Thema.

Planungen für die nächste Saision laufen

Unabhängig davon laufen jetzt bereits die Planungen für die nächste Saison. Der Vertrag mit Thomas Reis ist inzwischen verlängert. Zusammen mit Sportvorstand Sebastian Schindzielorz überlegt er sich bereits, „wie sich die Mannschaft verändern könnte oder müsste. Einige Verträge laufen aus, es geht unter anderem auch um die Altersstruktur im Team. Eine Mannschaft muss sich auch immer etwas verändern, sonst gibt es Stillstand. Es muss natürlich auch wirtschaftlich passen. Aber wir planen so, dass wir eine schlagkräftige Truppe zusammen haben, unabhängig davon, in welcher Liga wir spielen“.