Bochum. Im Zweitliga-Topspiel gegen den Karlsruher SC brauchte der VfL Bochum lange, um sich vom 0:1 aus der 19. Minute zu erholen. Nach Yusuke Tasakas Ausgleich kämpften die Bochumer aber leidenschaftlich. Die Fans feierten das Team nach dem 1:1.
Der VfL Bochum hat wieder sein Heimspiel nicht gewonnen - und trotzdem feierten gut 21 000 Anhänger ihr Team. Das hatte spielerisch wenig geboten, sich in der zweiten Halbzeit gegen starke Gäste aber zurückgekämpft. „Mit dem Ergebnis”, meinte Neururer so unentschieden wie ein 1:1, „bin ich eingeschränkt zufrieden“.
Der Coach hatte sich für Marco Terrazzino auf dem linken offensiven Flügel entschieden, Michael Gregoritsch musste erstmals in dieser Saison auf der Bank Platz nehmen. Und ein paar Minuten sah es so aus, als würde das angekündigte Offensiv-Spektakel die Karlsruher früh zerstören. Timo Perthel nach 30 Sekunden, Simon Terodde nach knapp zwei Minuten hatten die ersten Chancen.
Starker Manuel Torres entwischt Perthel und köpft zum 1:0 ein
Doch danach hatte sich der KSC mit seiner aus Verletzungsgründen neu formierten Viererkette gesammelt; trumpfte als Kollektiv auf, das kompakt, körperlich robust, engmaschig verteidigte - und blitzschnell in die Schwachstellen der Bochumer - die mit den Geleitschützern Celozzi und Perthel besetzten Außenbahnen - vorstieß. Der VfL lud den KSC mit leichten Fehlern immer wieder ein, vergaß bei allem Offensivdrang völlig die Absicherung. Einmal nutzte der Gast diese Konfusion aus. Dennis Kempe durfte ungehindert flanken, Torres entwischte Perthel nicht zum letzten Mal und köpfte ins linke Eck ein. 0:1 (19.). Während die Ostkurve umgehend zur Reaktion blies („VfL, VfL“), schien die Mannschaft bis zur Pause geschockt. Nur kurz nach dem Rückstand rettete Keeper Michael Esser gegen den völlig vergessenen Micanski, der das 2:0 hätte machen müssen (21.). Selbst bisher so verlässliche Größen wie Jan Simunek verunglückten nun leichte Bälle, der VfL agierte statisch, ohne Tempo, ohne alles.
VfL Bochum wirkt nach 1:1 von Yusuke Tasaka wie wachgeküsst
Glück für Bochum, dass der KSC seine zahlreichen Konter nur bis zum vorletzten Pass ausspielte. Vor allem Manuel Torres, der Ex-Schalker, rannte Perthel und Kollegen immer wieder auf und davon. Kurz vor der Pause verletzte sich auch noch Patrick Fabian, Innenverteidiger Malcolm Cacutalua kam zu seinem - überaus viel versprechenden - Debüt.
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Auch nach dem Wechsel hatte der KSC zunächst alles im Griff, Micanski vergab die Vorentscheidung (58.) - und plötzlich war der VfL wieder da. Gregoritsch, gerade eingewechselt, leitete den ersten druckvollen Angriff ein, der bis dahin abgemeldete Torjäger Terodde legte zurück auf Latza, und dessen Schlenzer drückte Yusuke Tasaka - Gordon hatte das Abseits aufgehoben - über die Linie. Bierbecher der Freude flogen selbst im VIP-Bereich auf manches Haar, das Stadion hüpfte - und das Team schien wachgeküsst. Es war nun richtig Feuer drin, nicht nur auf den Rängen. Auch wenn spielerisch weiter die Linie fehlte, rackerte sich der VfL vehementer zum Tor, wobei auch Karlsruhe weiterhin seine Konter nicht konsequent genug ausnutzte. Auch Mikael Forssell, der neue Finne beim VfL, konnte bei seinem Kurz-Debüt den ersehnten Heimsieg nicht mehr erzwingen.
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