Bochum. Bochums Trainer Reis traf gegen die Bayern, als Trapattoni ein Wechselfehler unterlief. Und Sportchef Schindzielorz überwand Oliver Kahn.
Große Duelle gegen den FC Bayern: Auch etliche Bochumer Führungskräfte haben sie zelebriert. Von Martin Kree und Jupp Tenhagen (beide im Aufsichtsrat) über Sebastian Schindzielorz (Geschäftsführer Sport) bis zu Frank Heinemann (Co-Trainer) und Thomas Reis (Cheftrainer).
Die meisten denken wie Legende Ata Lameck: nicht zu weit zurück. Sondern an das letzte Spiel. „Wir waren so nah dran“, sagt Lameck. Im dritten Pokal-Heimspiel seit dem Abstieg aus der Bundesliga 2010 gegen die Bayern nach dem knappen 1:2 im November 2011 und dem glatten 0:3 im Februar 2016 „haben wir den Bayern lange Paroli geboten“, sagt Schindzielorz. Er war damals längst Sportchef, und Reis noch recht frisch der Trainer.
1:2 im Pokal: Gnabry und Müller drehen die Partie, Bella-Kotchap sieht Rot
Am 29. Oktober 2019 verlor der VfL mit 1:2. Alfonso Davies sorgte nach Danny Blums Flanke für die VfL-Führung im ausverkauften Ruhrstadion (36.), Serge Gnabry (82.) und Thomas Müller (89.) drehten die Partie ganz spät. Armel Bella-Kotchap überzeugte als 17-Jähriger - und sah kurz vor Schluss die Rote Karte wegen Handspiels.
Auch Reis denkt zuerst an diese Partie, die meisten Hauptdarsteller sehen sich am Samstag (15.30 Uhr/Sky) ja auf dem Rasen wieder in der Allianz-Arena. Reis’ Bilanz als Spieler des VfL – in seine Zeit von 1995 bis 2003 fielen vier Remis und sechs teils knappe Niederlagen – ist zwar nicht beeindruckend. Beste Erinnerungen an München hat er dennoch.
Reis trifft bei einem historischen Spiel der Bayern in Frankfurt
Auch als Spieler von Eintracht Frankfurt. Reis traf am 15. April 1995 zum 2:1 für die Eintracht, es war sein zweites Bundesliga-Tor, erinnert er sich. Bayern gewann dann zwar mit 5:2, verlor aber später am „grünen Tisch“ mit 0:2. Denn Startrainer Giovanni Trapattoni war ein Wechselfehler unterlaufen: Am Ende spielten vier Vertragsamateure. Erlaubt waren drei. Bayern war eine Woche lang das heiterste Thema der Nation.
Schindzielorz überwindet den heutigen Bayern-Chef Oliver Kahn
Auch Schindzielorz’ Bayern-Bilanz im VfL-Trikot (ein Remis, drei Niederlagen mit ihm in der Startelf von 1998 bis 2003) ist eher kein Mutmacher. Getroffen hat der Mittelfeldmann aber auch einmal gegen den FCB, auch wenn sein 1:3 im Oktober 2002 in München an der klaren 1:4-Niederlage nichts änderte (Tore: je zwei von Giovanne Elber und Claudio Pizarro). Schindzielorz erinnert sich aber doch ganz gerne, wen er da überwunden hatte im Bayern-Tor. Oliver Kahn.
Man sieht sich wieder am Samstag, auf einer anderen Ebene. Schindzielorz ist Sport-Geschäftsführer des VfL Bochum. Kahn Vorstandsvorsitzender der FC Bayern München AG.