Bochum.. Der VfL Bochum kriselt sich nach der 0:3-Niederlage beim 1. FC Kaiserslautern ins Mittelmaß. Kapitän Felix Bastians übte Kritik.

Eigentlich war Felix Bastians eher danach, mal so richtig loszubrüllen und den Frust herauszuschreien. Doch der Kapitän des VfL Bochum weiß seine Emotionen auch direkt nach einer bitteren Niederlage zu zügeln und in Worte zu kleiden. Kurz nachdem Felix Brych am Montagabend die Partie der Bochumer auf dem Betzenberg abgepfiffen hatte, sagte Bastians den entscheidenden Satz: „Diese Niederlage war völlig verdient, wir waren heute einfach nicht gut genug.“

Der VfL befindet sich in der Krise. Statt, wie in der vergangenen Saison, eine gute Rolle im Aufstiegskampf zu spielen, versacken die Bochumer gerade im unteren Mittelmaß – und machen nun sogar Mannschaften froh, die um den Klassenerhalt bangen müssen. Der 1. FC Kaiserslautern hatte bislang nur einmal gewonnen in dieser Saison, das 3:0 gegen den VfL hauchte dem Team von Trainer Tayfun Korkut neues Leben ein.

Leihspieler patzten

Es ist ein geschenktes Leben, denn die Bochumer verteilten ihre Präsente an die spielerisch wahrlich nicht überragenden Pfälzer großzügig. In den Fokus rückten danach die 21-jährigen Leihspieler Pawel Dawidowicz und Russel Canouse. Canouse hatte beim etwas glücklichen 2:2 vor Wochenfrist gegen Sandhausen gepatzt, Innenverteidiger Dawidowicz jetzt vor dem 0:1 in Kaiserslautern.

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Zwar betonte Bastians, dass „wir gemeinsam gewinnen und gemeinsam verlieren“, stellte dann jedoch die Leistungsdichte innerhalb der Bochumer Mannschaft infrage: „Die Qualität in der Breite haben wir so nicht.“ Ein interessanter Kommentar, denn in Bochum geht es ja im Kern darum, Potenzial zu schöpfen und die jungen Spieler weiterzuentwickeln und auf ein höheres Niveau zu bringen. Das erfordert allerdings, wie nun deutlich zu sehen ist, mehr Zeit als gedacht. Wenn es denn überhaupt gelingt.

Aber vielleicht sollte man auch die erfahrenen Akteure nicht aus den Augen verlieren. Felix Bastians Aufruf war jedenfalls an alle gerichtet: „Wir müssen wieder besser miteinander und füreinander spielen.“