Bochum. Die Beurlaubung auf Zeit schafft Torwart Andreas Luthe Zeit, einen neuen Verein zu finden - darauf wird auch der VfL Bochum setzen. Ein Kommentar.
Hat Torwart Andreas Luthe vom VfL Bochum tatsächlich, wie er in der Pressemitteilung zitiert wird, das Ausmaß seines Facebook-Eintrags nicht für möglich gehalten?
Luthe stand beim VfL Bochum stets für den Teamgeist ein
Ein nachweislich intelligenter, studierter Torwart, der sozial engagiert ist, der stets für den Teamgeist einstand, der Kapitän und Führungsspieler war und tatsächlich schon 28 und nicht mehr 18 ist, muss wissen, dass man Interna aus der Kabine vor einem Spiel nicht für alle Welt und Gegner nachlesbar ausplaudert; dass man einen diesmal vom Trainer bevorzugten Teamkollegen, ob man es nachvollziehen kann oder nicht, nicht schlecht redet, indem man sich selbst mit Hilfe einer „kicker-Notenrangliste“ als viel größer darstellt.
Als Luthe vor einem Jahr Hans-Peter Villis, den Aufsichtsrats-Vorsitzenden, attackierte, war er emotional aufgeladen nach einem Spiel. Seine vom Verein verbreitete Entschuldigung stammte teils nicht aus seiner Feder - und entsprach wohl auch nicht seiner Gedanken.
Diesmal aber handelte der Torwart in Ruhe am PC oder Tablet. Seine Sätze waren sorgsam formuliert; nicht beleidigend, aber deutlich genug. Wider den Teamgeist.
Seine Beurlaubung auf Zeit ist eine logische Lösung des Problems. Der Verein zeigt, dass solche Ausfälle Folgen haben, nicht als Vorbild taugen. Und er wird darauf setzen, dass Luthe, einer der Großverdiener des Teams, bis zum 4. Januar einen neuen Verein gefunden hat.