Bochum. Elvis Rexhbecaj kennt Abstiegskampf in der 1. Liga. Letzte Saison spielte er mit Köln gegen den Abstieg. Sein Wissen soll dem VfL Bochum helfen.
Thomas Reis hat sich intensiv um Elvis Rexhbecaj bemüht. Der Trainer des VfL Bochum formulierte früh in der Vorbereitung, dass er den jungen Mittelfeldspieler gerne bei sich im Team sehen würde. Am Ende wurde es ein Leihgeschäft. Für eine Saison haben die Bochumer Rexhbecaj vom VfL Wolfsburg ausgeliehen. Die Hoffnung dabei: Rexhbecaj kann seine Erfahrung aus dem Abstiegskampf mit dem 1. FC Köln beim VfL Bochum einbringen.
VfL Bochum: Rexhbecaj war Stammspieler beim 1. FC Köln
Die Kölner schafften den Klassenerhalt in der vergangenen Saison erst in der Relegation. Gegen Holstein Kiel gab es im Hinspiel eine 0:1-Niederlage, im Rückspiel in Kiel dann einen 5:1-Sieg. Rexhbecaj stand bei diesen beiden Spielen nicht im Kader. Im vorletzten regulären Saisonspiel gegen Hertha Berlin hatte er sich verletzt.
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In der Saison aber war er Stammspieler bei den Kölnern. Er stand er 33 Mal im Kader, absolvierte 20 Spiele von Beginn an, wurde dazu zehn Mal eingewechselt. Die Kölner hätten ihn dann gerne fest verpflichtet. Auch in der Saison war Rexhbecaj nur vom VfL Wolfsburg ausgeliehen. Die feste Verpflichtung scheiterte an der Höhe der Ablösesumme. Die Bochumer waren und sind froh, ihn zumindest ausgeliehen haben zu können.
Rexhbecaj stand bisher immer in der Startelf
Abgesehen von den Ergebnissen in der Bundesliga hätte es für Rexhbecaj beim VfL kaum besser laufen können. Zumindest was die Spielzeit im Team von Thomas Reis anbelangt. Gleich im ersten Pflichtspiel, dem DFB-Pokal-Spiel beim Wuppertaler SV, stand er in der Startelf. Das war dann auch in den folgenden sieben Bundesligaspielen so. Auch gegen Greuther Fürth wird er in der Startformation stehen.
Kein Wunder, dass es Rexhbecaj in Bochum gut gefällt. „Ich bin hier von Beginn an sehr gut aufgenommen worden, habe mich sofort wohl gefühlt“, sagte er am Mittwoch nach dem Training. Daran ändert auch nichts die öffentliche Kritik von Torwart Manuel Riemann an ihm nach dem 0:3 bei RB Leipzig.
„Ich habe mit Manuel Riemann nach dem Leipzig-Spiel gesprochen“, sagte Rexhbecaj dazu und will das Thema damit auch beenden. „Das ist ausgeräumt. Es bringt uns auch nichts, wenn wir jetzt dauernd zurückschauen. Jetzt kommt Fürth, das wird ein komplett anderes Spiel. Darauf müssen wir uns fokussieren.“
Niederlage gegen Berlin ärgert immer noch
Natürlich wolle das Team gegen den Mitaufsteiger gewinnen. „Das wollen die Fürther bestimmt auch, da sind elf Spieler, die dagegen kämpfen, dass wir drei Punkte mitnehmen. Wir müssen uns in den Eins-gegen-Eins-Situationen durchsetzen und effektiv vor dem Tor sein und Durchschlagskraft erzeugen.“
Die hat den Bochumern zuletzt gefehlt. Beim 1:3 gegen Hertha Berlin Mitte September erzielten die Bochumer ihr letztes Tor. Torschütze war Simon Zoller. Der fehlt mit einem Kreuzbandriss für lange Zeit.
Trotz der 300 Minuten ohne Tor sagt Rexhbecaj: „Ich glaube, wir könnten mehr Punkte haben. Wir hatten Spiele dabei, in denen es nicht so gut lief. In Wolfsburg haben wir es trotz langer Unterzahl gut gemacht. Das Heimspiel gegen Mainz haben wir gewonnen.“
VfL Bochum ist als Aufsteiger immer Außenseiter
Gegen Köln habe das Team zu lange gebraucht, um ins Spiel zu kommen. Bei den Bayern so hoch zu verlieren, sei heftig gewesen. „Richtig ärgerlich bleibt das Heimspiel gegen Berlin, da waren wir überlegen. Generell hätten wir die Heimspiele noch besser gestalten können. Auch gegen Stuttgart wäre aus meiner Sicht mehr drin gewesen.“
Die Folge ist eine Tabellensituation für den VfL Bochum, die Rexhbecaj aus seiner Zeit in Köln kennt. „Im Vergleich zu meiner Zeit beim 1. FC Köln, mit dem ich in der vergangenen Saison gegen den Abstieg gespielt habe, ist es hier beim VfL Bochum sportlich ähnlich.“
Der VfL Bochum sei als Aufsteiger immer der Außenseiter. „Da werden von unseren Gegnern immer Siege erwartet und wir sind eher in der Außenseiterrolle. Bei Köln war auch medial gleich immer Druck auf dem Kessel. Da ist es beim VfL Bochum ruhiger.“ Natürlich käme auch in Bochum Kritik, wenn es nicht gut laufe.
Trainer Reis will einen mutigen Auftritt sehen
Aber er sei positiv gestimmt, dass, „wenn wir weiter so machen, es auch schaffen, die Klasse zu halten. Die anderen Teams im Tabellenkeller spielen ja nicht alle anderen Teams an die Wand“.
Auch Thomas Reis will mutigen Auftritt mit Selbstvertrauen sehen. „Wir haben konzentriert gearbeitet und sind top vorbereitet. Man muss mutig sein und ins letzte Drittel kommen, da wollen wir ansetzen.“
Seine Mannschaft sei zwar oft noch zu brav, habe in der Länderspielpause den Fokus vor allem auf Standards gelegt, die gegen Fürth zum Erfolg führen sollen. „Offensiv müssen wir da nachlegen“, sagte Reis. „Fürth ist eine spielstarke Mannschaft. Es wird kein einfaches Spiel, aus dem wir aber unbedingt die drei Punkte mitnehmen wollen.“