Bochum. Die Kritik von Riemann nach dem 0:3 in Leipzig hat nachgehallt. Vor dem Fürth-Spiel beantwortet der Torwart des VfL Bochum keine Presseanfragen.

Nach dem Spiel des VfL Bochum gegen RB Leipzig war vor zwei Wochen weniger das 0:3 das bestimmende Thema. Mit einer Niederlage musste der Aufsteiger rechnen. Dass Torwart Manuel Riemann dann allerdings im Spielfeldinterview Spieler persönlich für ihr Verhalten auf dem Platz kritisierte, kam nicht so gut an. Die Folge ist, dass Riemann vor dem Spiel des VfL beim Mitaufsteiger Greuther Fürth nicht für Presseanfragen zur Verfügung steht. Der Torwart macht eine Medienpause.

Das habe er selber so entschieden, sagte Emily Rosberger, Leiterin der Abteilung Kommunikation beim VfL Bochum, dazu. Ein Rede- oder Interviewverbot habe es vom Verein nicht gegeben. Ein komplettes Sprechverbot hat sich Riemann nicht auferlegt. Beim Training am Mittwoch sprach er viel mit seinen Mitspielern.

Er versuchte in gewohnter Manier seine Vorderleute zu unterstützen, sie und die Bälle auf die richtigen Wege zu bringen. Gestenreich versuchte er in einer kurzen Trainingspause zu erklären, wie er sich bestimmte Abläufe vorstellt.

Stimmung im Training ist gut, fast gelöst

Trainer Thomas Reis hatte seine Meinung zu den Riemann-Äußerungen bereits nach dem Leipzig-Spiel erklärt. „Persönliche Kritik sollte nicht öffentlich passieren. Intern können wir das alles besprechen. Und da erwarte ich auch, dass die Spieler das dann selber regeln, wenn sie aneinandergeraten sind. Sie rufen mich ja auch sonst nicht an, wenn sie mit anderen ein Problem haben. Ich könnte ihnen dann ja auch nicht helfen.“

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Die Stimmung im medienöffentlichen Training am Mittwoch war gelöst, fast locker, wenn man die angespannte sportliche Situation bedenkt. Zumindest war sie das im zweiten Teil des Training. Da stand der Abschluss, Tore schießen auf dem Programm. Für erfolgreiche Aktionen, Tore nach Flugkopfbällen oder mit der Hacke, Schüssen in den Winkeln gab es lautstarke Anerkennung. Für Fehlschüsse gab es dagegen launige Kommentare.

Mit dem ersten Teil des Trainings war Reis auch zufrieden. „Wir haben heute mit Ball versucht Dinge umzusetzen, die wir in der Woche angesprochen haben und die uns gegen Fürth helfen sollen. Am Dienstag stand die Arbeit gegen den Ball auf dem Programm, heute der Angriff.“

Besetzung des Angriffs ist noch nicht entschieden

Über die Besetzung des Angriffs macht sich Reis noch Gedanken. Da hat er allerdings auch die meisten Alternativen. Bei den anderen Mannschaftsteilen ist schon so gut wie sicher, wie der VfL Bochum gegen Fürth spielen wird.

Eine Torwartdiskussion aus sportlichen Gründen hat es beim VfL nicht gegeben. Manuel Riemann wird gegen Fürth im Tor stehen. In der Viererkette davor wird es im Vergleich zum Leipzig-Spiel eine Änderung geben müssen. Da Herbert Bockhorn verletzt ausfällt, rückt Cristian Gamboa nach überstandener Ellenbogenverletzung ins Team. Die Innenverteidigung bilden wie gehabt Armel Bella-Kotchap und Erhan Masovic, linker Verteidiger in der Viererkette spielt Danilo Soares.

Auch im Mittelfeld wird es, da Robert Tesche ausfällt, mindestens eine Änderung im Vergleich zum vergangenen Spiel in Leipzig geben. Patrick Osterhage und Raman Chibsah kommen weiterhin nicht über die Rolle als Ergänzungsspieler hinaus. Daher werden gegen Fürth Eduard Löwen, Anthony Losilla und Elvis Rexhbecaj spielen.

Gute Chancen für Gerrit Holtmann

Für die offensiven Positionen muss Reis die Wahl dagegen aus sechs Spielern treffen. Alle sechs hatten schon gute Spiele in dieser Saison: Sebastian Polter, Takuma Asano, Christopher Antwi-Adjei, Gerrit Holtmann, Danny Blum und Milos Pantovic.

Beste Chancen scheint derzeit Gerrit Holtmann zu haben. Bei Takuma Asano muss Reis zunächst abwarten, wie er die Länderspielreise verkraftet hat. Das wiederum könnte für einen ersten Startelfeinsatz von Danny Blum sprechen. Ausschließen wollte Reis das nicht. „Er hatte schon Kurzeinsätze und hat es auch im Testspiel gegen Nijmegen mit einer Tor-Vorbereitung und einem Tor gut gemacht.“