Bochum. Während des Mittwochstrainings des VfL Bochum tauchte plötzlich die Polizei auf. Sie kümmerte sich um einen versuchten Einbruch.
Während die Profis des VfL Bochum am Mittwoch trainierten, fuhr ein Polizeiwagen am Trainingsplatz vor. Der Anruf zu diesem „Einsatz“ war vom VfL Bochum gekommen. Unbekannte hatten versucht, den WAZ-Kult-Kiosk aufzubrechen. Jens Fricke, Pressesprecher des VfL, hatte das bemerkt, als er den Kiosk für ein Interview vorbereiten wollte.
Die Profis bekamen davon nichts mit. Sie bereiten sich intensiv auf das nächste Heimspiel gegen die Hertha vor. Trainer Thomas Reis hofft dabei vor allem auf eine größere Effektivität seiner Angreifer.
Dieses Problem, die fehlende Effektivität, hat der Aufsteiger mit in die Bundesliga gebracht. Bereits in der Vorsaison verpassten es die Bochumer immer wieder, Spiele vorzeitig zu entscheiden oder endgültig in ihre Richtung zu drehen, weil sie beste und allerbeste Chancen ausließen.
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„Das war da schon ärgerlich“, sagte Reis. „Aber da hatten wir halt deutlich mehr dieser Möglichkeiten. Wenn wir 20 dieser Chancen hatten, haben wir halt trotzdem die Spiele mit 3:0 gewonnen. Jetzt haben wir vier solcher Chancen und machen keine. Dann verliert man die Spiele.“
Reis erinnert an das Spiel in Köln
VfL Bochum- Ganvoulas WM-Traum droht zu platzenReis erinnerte dabei an die Szenen beim Spiel in Köln. „Die Kölner haben am Ende verdient gewonnen. Aber sie es lange verpasst, das Tor zu machen. Wir haben dann selber die Chance, in Führung zu gehen. Solche Chancen müssen wir einfach besser nutzen.“
Auch am Mittwoch war das Verwerten von Torchancen Trainingsinhalt. Dass auch da nicht alles klappte, war gut bei VfL-Torwart Manuel Riemann zu sehen und zu hören. „Ihr seid mit vier gegen zwei“, rief er in einer Szene quer über den Platz seinen Mitspielern zu. „Spielt das doch besser aus.“ In dieser Szene zumindest klappte das nicht.
Davor und danach rauschte der Ball aber immer mal wieder an Riemann und seinen Torwartkollegen Michael Esser und Tjark Ernst vorbei. Christopher Antwi-Adjei traf, Elvis Rexhbecaj und immer wieder auch Eduard Löwen.
Löwen rückt in den Blickpunkt
Er rückt dieser Tage noch einmal besonders in den Blickpunkt. Er ist von der Hertha ausgeliehen, am Sonntag geht es gegen die Hertha. Löwen, dem beim VfL Bochum die Schlüsselrolle im offensiven Mittelfeld zugedacht ist, war und ist daher ein gern genommener Gesprächspartner.
In verschiedenen Medien kam er in dieser Woche bereits zu Wort. Dabei entstanden dann Schlagzeilen wie im Reviersport: „Benachteiligt: VfL Bochums Löwen teilt gegen Hertha aus.“ Oder im Berliner Kurier: „Gebrüll aus Bochum. Löwen rechnet mit der Hertha ab.“
Immer mehr deutet darauf hin, dass Löwen am Sonntag – ausgerechnet gegen die Hertha ist man geneigt zu sagen – zu seinem Startelfdebüt beim VfL Bochum kommt. Gegen Köln wurde er eingewechselt, im Test gegen Deventer spielte er durch.
Im Mittelfeld hat Reis die Wahl
VfL Bochum- Trainer Reis freut sich über neue Alternativen„Er wird immer besser“, sagte Reis. Er will das (noch) nicht zwingend als Stamm- und Startplatzgarantie verstanden wissen, weiß aber auch, dass Löwen dem Bochumer Offensivspiel sehr gut tun könnte.
„Schon allein wegen seiner Standardstärke“, sagte Reis. „Das war ja dann auch gegen Köln zu sehen. Bis er ins Spiel kann, waren unsere Standards nicht besonders gefährlich.“
Im Mittelfeld hat Reis inzwischen die Wahl. Gegen Köln starteten Rexhbecaj, Anthony Losilla und Milos Pantovic. Nun ist Löwen scheinbar fit genug für die Startelf, dazu hat Robert Tesche seine Rot-Sperre abgesessen.
Polter und Zoller sind gesetzt
Viel deutet auf ein Dreigestirn im Mittelfeld mit Löwen, Losilla und Tesche hin. Vor allem deshalb, weil Losilla auch in der Bundesliga läuferisch überzeugt. „Da waren sich ja viele unsicher“, sagte Reis, „ob er nach dem Aufstieg weiter so viel laufen kann und wird. Er zeigt, dass Leistung keine Frage des Alters ist.“
VfL Bochum- Leitsch fällt für das Spiel gegen Berlin ausIm Angriff sind zumindest Sebastian Polter zentral und Simon Zoller auf rechts gesetzt. Links vorne muss sich Reis wohl zunächst zwischen Gerrit Holtmann und Christopher Antwi-Adjei entscheiden. Danny Blum ist weiter eher als Einwechselspieler vorgesehen.
Die Abwehr vor Riemann stellt sich von alleine auf und wird voraussichtlich genauso aussehen wie zuletzt gegen Köln: Herbert Bockhorn, Armel Bella-Kotchap, Vasilios Lampropoulos und Danilo Soares.