Bochum. Zehn Talente des VfL Bochum müssen die A-Jugend bald verlassen. Aus der U17 rücken elf Spieler nach. Auch externe Zugänge soll es geben.
Saisonfinale für die U19 des VfL Bochum: Bei Borussia Mönchengladbach wollen die A-Junioren am Samstag (13 Uhr) „eine starke Saison krönen“, sagt Trainer Heiko Butscher. „Ich ziehe vor den Jungs den Hut“, bilanzierte er vorab, um aber zu betonen, „dass wir jetzt nichts abschenken wollen. Die Jungs haben einen Lauf, haben sich toll entwickelt, haben sehr konstant gespielt. Jetzt können sie sich noch einmal bei einem tollen Gegner präsentieren“, sagt der Coach.
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Acht Siege, zuletzt ein souveränes und laut Butscher „bravourös“ herausgespieltes 4:0 gegen Viktoria Köln, fünf Remis und nur zwei Niederlagen, darunter zuletzt das im Ergebnis klare, in der Entstehung aber vermeidbare 0:3 beim West-Meister Borussia Dortmund: Das ist die nackte Bilanz in Zahlen zur coronabedingt ja verkürzten Saison, in dem es gegen jeden Gegner nur einmal ging. Mit nur neun Gegentoren stellt der VfL die zweitbeste Defensive der Liga nach dem BVB (7).
„Die Mannschaft ist in den letzten Wochen da angekommen, wo wir sie haben wollten“, sagt Butscher und ist entsprechend „traurig“, dass dieses Team sich so nicht zusammen weiterentwickeln kann. „Aber so ist das nun mal im Jugendfußball“, weiß der Fußball-Lehrer, der auch in der kommenden Saison U19-Trainer beim VfL Bochum bleiben wird.
Bei diesen neun Spielern der A-Jugend des VfL Bochum ist die Zukunft offen
Dann muss er ein neues Team formen. Zehn Spieler, die so genannten Altjahrgänge (2003), sind der A-Jugend im Sommer entwachsen. Torwart Tjark Ernst hat bereits einen Profivertrag beim VfL, trainiert in dieser Saison ja bereits mit Manuel Riemann und Co. Bei allen anderen ist die Zukunft noch offen. Die Bundesliga dürfte wohl für alle eine Nummer zu groß sein, bei dem einen oder anderen hat aber der VfL noch nicht das letzte Wort gesprochen.
Entsprechend sind die meisten aber längst auf Vereinssuche. Die Innenverteidiger Tim Oermann und Verthomy Boboy dürften die größten Chancen auf höherklassige Klubs haben. Beide können nächste Saison ebenso nicht mehr in der Jugend spielen wie Nico Petritt, Alessio Argenziano, Nelson Peters, Luca Tersteeg, Robin Schultealbert, Ali Demirel und Dominick Wasilewski.
Starke Talente bleiben: Pannewig und Tolba haben viel Potenzial
Etliche Jungjahrgänge (2004) bleiben dem VfL indes erhalten. Mittelfeldspieler Mats Pannewig hat jüngst im Testspiel bei den Profis zwei Tore vorbereitet, auch der flexibel einsetzbare Verteidiger Mohammed Tolba gilt als Kandidat für eine Profi-Zukunft. 13 weitere Talente bleiben der A-Jugend erhalten, wobei sich der VfL von dem einen oder anderen, der kaum Einsatzchancen haben dürfte, noch trennen will.
22 bis 23 Feldspieler und drei Torhüter, das ist die Zielmarke des neuen Kaders, und aus der starken U17 rücken gleich elf Spieler nach in die neue U19. Darunter Torjäger Mohammad Mahmoud, der beste Torschütze der B-Jugend-Bundesliga West und jüngst vier Mal erfolgreich im Westfalenpokal-Halbfinale gegen den BVB (5:1). Zudem sollen zwei externe Zugänge die U19 der nächsten Saison verstärken.
VfL Bochum will in Mönchengladbach starke Saison „vergolden“
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Ferien haben die Spieler nach dem frühen Saisonende am Samstag noch nicht – bis zu den Sommerferien „werden wir weiter trainieren“, sagt Butscher. Ab Ende Mai sollen dann die Noch-B-Jugendlichen, die am 18. Mai das Westfalenpokal-Finale gegen Schalke oder Münster bestreiten, mit den Jungjahrgängen der aktuellen U19 bereits als neues A-Jugend-Team die Vorbereitung auf die kommende Saison angehen.
Zunächst aber will Butscher mit seinem derzeit auf Platz stehenden Team beim Tabellenzwölften Mönchengladbach noch einmal überzeugen. „Wir wollen“, sagt er, „die starke Saison vergolden.“ Patzt der Dritte Bayer Leverkusen, der mit einem Sieg gegen Paderborn Rang zwei und damit das DM-Halbfinale erreichen kann, würde Bochum bei einem Erfolg sogar auf Rang drei springen, Rang fünf hat der VfL bereits sicher. Dritter, Vierter, Fünfter, aktuell 29 Punkte: „Das“, sagt Butscher, „ist für uns ein Riesenerfolg.“