Bochum. Für das Spiel bei in Hoffenheim verzichtet Thomas Reis noch auf Simon Zoller. Der Stürmer kann für den VfL Bochum aber noch sehr wichtig werden.

Im Nachhinein ist es bis jetzt dann doch ganz gut ohne ihn gelaufen. Als sich Simon Zoller im September das Kreuzband riss, war die Befürchtung groß, dass Aufsteiger VfL Bochum durch den Ausfall eines seines vielleicht wichtigsten Spielers entscheidend geschwächt sein könnte. Das bestätigte sich nicht. Auch wenn das erste Spiel nach Zollers Verletzung das 0:7 bei den Bayern war. Nun steht Zoller vor der baldigen Rückkehr. Beim Spiel gegen die TSG Hoffenheim am Samstag (15.30 Uhr, Sky) wird er noch fehlen. Aber es zeigt sich, wie wichtig Zoller bereits wieder ist – für das Team und den Verein.

In der Vorsaison war Zoller zusammen mit Cristian Gamboa „Posterboy“ des VfL Bochum. Die Bilder der beiden VfL-Spieler im damals neuen Trikot waren auf meterhohen Plakaten in der gesamten Stadt zu sehen. Zoller „überragte“ dann auch auf dem Platz, erzielte viele und vor allem wichtige Tore. Er war einer der Aufstiegsgaranten.

Die neue Saison ging ähnlich gut weiter mit Tor und Tor-Vorarbeit. Die Verletzung im September nahm das Lächeln aus Zollers Gesicht. Nach Reha und Rückkehr ins Teamtraining ist es längst wieder zurück. Am Donnerstag hat er nun den nächsten, wichtigen Schritt gemacht.

Zoller trainiert das erste Mal wieder im Stadion

Es war ein durchaus emotionaler Schritt, wie er bei der Sportlerehrung der Stadt im Variete et cetera am Donnerstagabend verriet. Neben Vorstandschef Hans Peter Villis, Trainer Thomas Reis und Kapitän Anthony Losilla war Zoller einer der vier VfL-Vertreter, die den Pokal als Mannschaft der Jahre 2020 und 2021 entgegennehmen durfte.

„Es war ein besonderes Gefühl, nach so vielen Monaten wieder im Stadion zu trainieren“, sagte er zur Trainingseinheit im Ruhrstadion. Felix Groß, der die Sportlerwahl moderierte, sagte dazu, dass er das Gefühl habe, dass Zoller mit dem VfL Bochum genau den Verein gefunden habe, der zu ihm passe. „Ja“, sagte Zoller, „es scheint, dass ich meinen Verein gefunden habe. Ich habe mich bei jedem Verein wohl gefühlt, bei dem ich bisher war. Aber der VfL ist etwas Besonderes.“

Pluspunkt des VfL Bochum ist die Gemeinschaft

Thomas Reis kann das nur bestätigen. Er arbeitet seit September 2019 daran mit. Unter ihm schaffte der VfL zunächst den Liga-Erhalt in Liga 2, dann den Aufstieg in die Bundesliga. Nun ist der Klassenerhalt das nächste Ziel und Reis weiß genau, wie der Aufsteiger das Ziel erreichen kann.

„Unser großer Pluspunkt muss die Gemeinschaft sein, das Miteinander.“ Das hat er schon mehrfach gesagt. Vor dem Hoffenheim-Spiel wiederholt er das nun. „Man muss nicht mit jedem Spieler im Team gut Freund sein, aber man muss sich respektieren.“

In der Vorsaison für die 2. Liga habe der Verein einen durchschnittlichen Etat gehabt. In dieser Saison sei es für die Bundesliga ein eher unterdurchschnittlicher Etat. „Das musst du kompensieren“, sagte Reis. „Bei uns fühlen sich die Spieler wohl, auch die, die ausgeliehen sind. Sie haben Lust zu zeigen, dass die Prognosen vor der Saison falsch waren. Da wurden wir als einer der Absteiger gesehen. Das Team ist stark, spielt stark, hat bis jetzt 32 Punkte geholt.“

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Simon Zoller sei ein wichtiger Spieler für das Team und den VfL Bochum. „Für das Hoffenheim-Spiel ist es noch ein bisschen zu früh, glaube ich. Da fehlt noch etwas, auch wenn er jetzt schon länger wieder mittrainiert und die Angst bei Zweikämpfen weg zu sein scheint. Er hat beim Spiel im Stadion auch gegrätscht.“

Team und Kader für das Spiel in Hoffenheim:

VfL: Riemann - Gamboa, Masovic, Leitsch, Danilo Soares - Losilla - Antwi-Adjei (Asano), Rexhbecaj, Löwen (Osterhage), Holtmann - Polter

Reserve: Esser (ETW), Bockhorn, Lampropoulos, Stafylidis, Asano (Antwi-Adjei), Osterhage (Löwen), Pantovic, Tesche, Bonga

Es fehlen: Bella Kotchap (5. Gelbe Karte), Locadia (Hüftbeschwerden), Zoller (Trainingsrückstand nach Kreuzbandriss) Ernst, Grave, Weilandt, Blum, Decarli, Hartwig (alle nicht berücksichtigt)