Bochum. Der VfL Bochum erwartet Union Berlin zum Abschluss. Dabei trifft VfL-Stürmer Polter auf seinen alten Verein. Den hatte er im Unfrieden verlassen.
Mit Andreas Luthe spielt am Samstag ein Spieler mit Union Berlin beim VfL Bochum, der zuvor viele Jahre beim VfL gespielt hat. Von 2001 bis 2016 war der Torwart für Bochum aktiv. Er ist in Bochum ein gerngesehener Gast. Aus dem aktuellen VfL-Kader gibt es mit Sebastian Polter ebenso einen Akteur, der bereits für den Kontrahenten spielte. Polter aber verließ Union Berlin Anfang 2020 im Unfrieden.
Thomas Reis, Trainer der Bochumer, hat in dieser Woche noch nicht mit Polter über das Spiel gegen dessen Ex-Club gesprochen. „Vielleicht mache ich das noch“, sagte Reis bei der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag. „Ich würde ihm dann sagen, dass er nicht übermotiviert sein soll. Ich gehe aber davon aus, dass er das nicht sein wird. Er ist ein erfahrener Spieler.“
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Er ist vor allem auch ein Spieler, der die Erwartungen erfüllt hat. Polter war die achte und letzte Sommer-Verpflichtung des VfL. Polter wechselte ablösefrei vom niederländischen Erstligisten Fortuna Sittard zum VfL und unterschrieb einen Vertrag bis zum 30. Juni 2023.
Polter ist Bochums bester Torschütze
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Die Geschichte mit Polter und Union Berlin aber ist durchaus eine besondere. 104 Spiele hat er für die Berliner gemacht, 46 Tore dabei erzielt. Er schaffte 2019 mit Union den Aufstieg in die Bundesliga. Im Februar 2020 stand dann aber fest, dass er die Berliner im folgenden Sommer verlassen wird.
Im Mai wurde der Stürmer „wegen unsolidarischen Verhaltens“ vom Spielbetrieb suspendiert. Er soll in der Corona-Pandemie beim Gehaltsverzicht des Teams als einziger Spieler nicht richtig mitgezogen haben. Lange schwieg Polter zu den Vorwürfen. Erst im August 2020 äußerte er sich dazu in einem Interview bei Sport1.
Polter will mit der Geschichte abschließen
Darin sagte er, dass er immer bereit gewesen sei, dem Club zu helfen und auch etwas von seinem Gehalt abzugeben. Das habe er den Verantwortlichen auch klar mitgeteilt. „Mir war wichtig, dass meine Meinung dazu auch ans Licht kommt. Ich bin hingestellt worden, als sei ich null solidarisch. Das stimmt aber nicht. Ich war zu jedem Zeitpunkt solidarisch. Wie das dann in der Öffentlichkeit durch den Verein kommuniziert wurde, war inhaltlich nicht richtig und man hätte alles intern klären können, wie es bei Union eigentlich in der Vergangenheit immer gemacht wurde, das macht den Verein eigentlich auch aus.“
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Trotzdem sei es für ihn wichtig, sagte er im Interview, auch im Nachgang in keiner Weise nachzutreten. „Das wollte ich nie, dafür hatte ich viel zu viele schöne Erlebnisse mit Union. Dass ich durch diese unschöne Sache am Ende in ein solches Licht gestellt wurde, war etwas unglücklich. Mein Ruf geriet in Gefahr. Aber nochmal: Ich war zu jeder Zeit solidarisch, habe mich untergeordnet, auch, wenn ich den Entwurf, wie er vom Mannschaftsrat ausgearbeitet wurde, nicht mitgetragen habe.“
Er sei jetzt mit sich im Reinen und habe den Verantwortlichen offen und ehrlich seine Meinung gesagt. „Alles andere zählt für mich nicht mehr. Ich habe bewusst lange öffentlich geschwiegen, ich will mit der Geschichte abschließen.“