Bochum. Nach dem 1:0-Sieg gegen Wolfsburg gibt es beim VfL Bochum drei Änderungen im Kader. Ein Mittelstürmer dagegen reiste nicht mit nach Mainz.
Am Samstag in der Bundesliga – am Dienstag im Pokal: Der VfL Bochum ist bereit für den Mainzer Doppelpack. Wobei alle Hauptdarsteller hier wie dort betonen, dass der Fokus zunächst voll und ganz dem Bundesliga-Spiel (15.30 Uhr) gilt. „An den Pokal verschwenden wir keinen Gedanken. Wir konzentrieren uns nur auf Samstag. Da müssen wir voll da sein“, sagt etwa Bochums Mittelfeldmann Eduard Löwen. „Es ist enorm wichtig für uns, in der Bundesliga weiter Punkte zu sammeln“, meint Kapitän Anthony Losilla.
Der unumstrittene Anführer des VfL geht nicht nur auf dem Platz voran, er lebt auch den Teamgeist vor, der angesichts eines prall gefüllten Kaders zwar einerseits für Freude, andererseits aber auch für Frust bei Reservisten, vor allem Daheimbleibenden sorgen kann. „Wir pushen uns gegenseitig. Je mehr Spieler zur Verfügung stehen, desto besser ist es auch für uns“, sagt der 35-jährige Franzose, der unlängst seinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert hat beim VfL.
Im Pokal und in der Liga: Beste Erinnerungen an Mainz
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Gedanken an das Pokalspiel also sollen mindestens verdrängt werden, und die besten Erinnerungen an Mainz dürfen beim Anpfiff ebenfalls keine Rolle mehr spielen. In der zweiten Pokalrunde des Vorjahres feierte der VfL ja einen 5:2-Sieg nach Elfmeterschießen in Mainz vor gut einem Jahr, in der Bundesliga den ersten Sieg nach elf Jahren Zweitklassigkeit im vergangenen Sommer.
In beiden Spielen erzielte Gerrit Holtmann ein Tor: Seinen ersten Pflichtspieltreffer für den VfL im Pokal, sein Tor des Monats August (ARD) in der Liga. Letzteres, sein Traumsolo zum 1:0, wurde von der Bundesliga bereits zum „Top-Tor des Jahres“ gekürt (bundesliga.com). Beim Klassiker der ARD kann man es noch bis zum 24. Januar zum „Tor des Jahres 2021“ wählen.
Von einer erneut „riesigen Vorfreude“ spricht auch Holtmann, wenn es wieder gegen seinen Ex-Klub geht für ihn und seine Kollegen. Dabei ist davon auszugehen, dass Trainer Thomas Reis weder auf seinen linken noch auf seinen rechten Flügelstürmer, auf Holtmann und Takuma Asano, verzichten wird.
Diese zwei Duelle gibt es um zwei Positionen
Und weil die Defensive, die bekanntlich nicht erst in der Abwehr beginnt, zuletzt äußerst stabil war gegen Wolfsburg und nur ein, zwei „halbe“ Chancen zuließ, ist insgesamt kaum mit Änderungen in der Startelf zu rechnen. Offen erscheint nur, ob Eduard Löwen den Siegtorschützen Milos Pantovic verdrängt als Achter und ob Erhan Masovic für Armel Bella Kotchap verteidigt.
Mit Blum, Stafylidis und Masovic, aber ohne Ganvoula nach Mainz
Masovic jedenfalls zählt nach seiner Gelb-Sperre natürlich wieder zum Kader. Etwas überraschender ist dagegen, dass auch Danny Blum (nach Trainingsrückstand) und Konstantinos Stafylidis (nach Coronainfektion) bereits wieder zum Aufgebot zählen, wie diese Redaktion am Freitag erfuhr. Welche drei Spieler des Wolfsburg-Kaders daheim bleiben mussten vor der Busreise nach Mainz am Freitag nach dem Abschluss-Training, ist bis auf eine Ausnahme nicht bekannt.
Stürmer Silvere Ganvoula zählt definitiv nicht zur Reisegruppe. Mit Sebastian Polter, bisher gesetzt, und Neuzugang Jürgen Locadia, der auf seinen ersten Einsatz hoffen darf, hat Bochum bereits zwei Mittelstürmer an Bord.
Das VfL-Motto: Defensiv stabil sein und offensiv die Räume nutzen
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In Mainz jedenfalls bietet sich dem VfL die große Chance, den heimstarken und lange Zeit weiter oben mitspielenden FSV 05 nach dessen zwei Auswärtsniederlagen mit in den Abstiegskampf zu ziehen – und im Falle eines Sieges sogar an Mainz vorbeizuziehen. Thomas Reis erwartet ein „enges Spiel“ zwischen dem Tabellenzehnten und dem Tabellenelften, in dem Nuancen den Unterschied ausmachen können.
Es gelte, defensiv erneut so stabil zu agieren wie gegen Wolfsburg und offensiv die Räume, die sich bei gemeinhin hoch pressenden Mainzern ergeben, besser zu nutzen, meinte Reis. „Mainz hat ein starkes Team, aber wir wollen den Schwung aus dem Wolfsburg-Spiel unbedingt mitnehmen.“
Teams und Fakten: So könnten sie spielen
FSV Mainz 05: Zentner - Widmer, Nemeth, Bell, Aaron - Stach, Barreiro, Boetius, Lee - Burkardt, Onisiwo
Trainer Bo Svensson könnte mangels Innenverteidigern von einer Dreier- auf eine Viererkette umstellen. Alternativen sind: Dahmen, Brosinski, Lucoqui, Nebel, Papela, Stöger, Bobzien. Noch offen sind die Einsätze der Verteidiger Jeremiah St. Juste (Trainingsrückstand/eher unwahrscheinlich) und Moussa Niakhaté (Corona/womöglich im Kader, aber nicht in der Startelf).
Es fehlen: Tauer (Adduktorenverletzung), Kohr (Oberschenkelverletzung), Hack (Rotsperre), Ingvartsen (Leistenprobleme), Szalai (nach Kopf-OP).
VfL Bochum: Riemann - Gamboa, Bella Kotchap (Masovic), Leitsch, Soares - Losilla - Rexhbecaj, Löwen (Pantovic) - Asano, Polter, Holtmann.
Reserve: Esser – Masovic (Bella Kotchap), Pantovic (Löwen), Stafylidis, Tesche, Osterhage, Blum, Antwi-Adjei, Locadia. Alternativen: Bockhorn, Lampropoulos. Definitiv nicht im Kader ist u.a. Ganvoula.
Es fehlen: Zoller (Kreuzbandriss), Grave (Schulterverletzung)