Bochum/Aalen. Sieg und knappe Niederlage in der Liga, Erfolg im DFB-Pokal - Zweitliga-Neuling VfR Aalen ist prima in die neue Saison gestartet. Am Sonntag geben die Württemberger ihr Debüt in Bochum - der VfL wird eine harte Nuss zu knacken haben.
„Das soll erst der erste Schritt gewesen sein.“ Kaum war dem VfR Aalen mit dem 2:2 bei der U23 des VfB Stuttgart sensationell und erstmals der Aufstieg in die 2. Bundesliga geglückt, da formulierte Trainer Ralph Hasenhüttl eine forsche Kampfansage. Verdrängen lassen wollen sich die Aalener nicht mehr so schnell aus den oberen Profi-Gefilden.
Wer das für allzu optimistisch hält, sollte sich vergegenwärtigen, dass die Aalener den Sprung in die 2. Liga schafften, obwohl sie ihren Etat vor der Saison gekürzt und sich von etlichen Spielern getrennt hatten. Bescheidenes Ziel danach war ein „einstelliger Tabellenplatz“, auf den Jubel und Trubel, der schließlich folgte, hatte niemand auch nur zu hoffen gewagt. Ein Aufstieg unter erschwerten Bedingungen also, bewerkstelligt von einer Mannschaft, in der einer für den anderen rannte. Warum sollte man dann vor der 2. Bundesliga Angst haben?
Viel passiert in Aalen
Seitdem hat sich einiges getan in Aalen. Der Gesamtetat verdoppelte sich auf etwa elf Millionen Euro (Profi-Etat 3,5 Millionen), und mit Markus Schupp (46) wurde als Sportdirektor sowie Präsidiumsmitglied ein durchaus prominenter Mann geholt, der als Spieler vier Titelgewinne feiern durfte (Bayern München, Kaiserslautern, Graz).
Schupp, der auch mal für die SG Wattenscheid 09 gespielt hat, startet damit seine zweite Karriere abseits des Rasens. Als Trainer und Co-Trainer hat er in Salzburg, beim HSV, in Burghausen und beim KSC gearbeitet, doch der Erfolg blieb aus, ähnlich wie einst bei Stefan Kuntz. Wie Kuntz hat Schupp, dessen Familie in Graz lebt, nun auch die Seite gewechselt, versucht sich im Management und bildet mit Hasenhüttl - fast - eine Austria-Connection.
Neun Neuzugänge
Neun neue Spieler holte das Aalener Duo, um den Kraftakt 2. Bundesliga zu stemmen. Drei von ihnen, Kevin Kampl (21), Daniel Buballa (22) und Marcel Reichwein (26) haben es sofort in die Stammelf geschafft, während die Bundesliga- und Zweitligaerfahrenen Oliver Barth (Freiburg) und Nico Zimmermann (Braunschweig) bislang noch keine bedeutende Rolle beim Aufsteiger spielen.
Reichwein brachte es vor seinem Wechsel nach Aalen in Erfurt auf 17 Saisontreffer, Robert Lechleiter (32), der Spätberufene, hatte mit 14 Treffern und 10 Assists seinen Anteil am Aufstieg des VfR. Der flinke Flügelflitzer Kampl, in Leverkusen ausgebildet, scheint perfekt zu diesem Duo zu passen.