Bochum. Zlatko Dedic ragt beim 5:2 (3:2)-Sieg des VfL Bochum über den SV Sandhausen heraus. Der Slowene erzielt seine Saisontreffer zwei und drei und bereitet ein weiteres Tor vor. Womöglich hat ihm ein T-Shirt Glück gebracht.

Ein Geheimnis lüftete Zlatko Dedic erst nach Abpfiff. In der Mixed Zone öffnete der Angreifer des VfL Bochum den Reißverschluss seiner Trainingsjacke, und zum Vorschein kam ein T-Shirt mit aufgedrucktem Babyfoto. Es war das Bild von Alan Dedic - gerade mal neun Tage alt. Der Vaterstolz war Dedic senior ins Gesicht geschrieben.

Doch nicht allein die Geburt seines Sohnes sorgte beim Bochumer Angreifer für gute Laune. Schon beim Gang in die Kabine grinste Dedic wie ein Honigkuchenpferd. Zwei Tore hatte er da bereits erzielt und damit mehrere Serien beendet: Dedic' Treffer zum 1:1 war das erste Bochumer Saisontor in einer ersten Halbzeit. Und als der Angreifer kurz vor dem Seitenwechsel einen Bilderbuch-Konter zum 3:2 abschloss, hatte die Mannschaft es endlich geschafft, mal mehr als zwei Tore in einem Spiel zu erzielen.

Dedic bereitet das 5:2 vor

Dedic' Vorlage zum 5:2 brachte die endgültige Entscheidung und bescherte Bochum den ersten Zweitliga-Erfolg seit dem 2. September. "Ich hoffe der Knoten ist geplatzt", sagte der Mann des Spiels.

Die Aussage konnte er auf die ganze Mannschaft, aber auch auf sich persönlich beziehen: Denn Dedic hatte nach seiner Rückkehr aus Dresden große Anlaufschwieringkeiten: Erst vor 14 Tagen - beim 2:2 gegen Energie Cottbus - schoss er sein erstes Saisontor.

Einsatz in Mazedonien

Dass er jetzt einen Galaauftritt gegen Sandhausen hinlegte, war schon ungewöhnlich. Denn Dedic hatte nicht nur in der Familie erlebnisreiche Tage hinter sich: Am Montag stand er beim FC St. Pauli auf dem Platz, zwei Tage hatte er im mazedonischen Skopje einen kurzen Länderspiel-Einsatz für Slowenien. Von Kräfteverschleiß war am Sonntag aber nichts zu spüren.

Dabei kam Sandhausen dem Angreifer aber auch gerade recht. "Der Gegner hatte es uns auch leichter gemacht die Tore zu schießen,
als wir gedacht haben.", betonte Dedic. Die Sandhausener Schlafmützigkeit gepaart mit seiner eigenen Cleverness verhalfen ihn zu den Saisontoren zwei und drei.

Clever verhielt sich Dedic auch nach seinen Toren. Er hatte überlegt, sein Trikot hochzuziehen, um den Fußballfans seinen Alan zu präsentieren. "Aber ich wollte keine Gelbe Karte riskieren", sagte der Bochumer und lachte dabei.