Bochum. Der Abstieg ist für Bochums Verteidiger Celozzi kein Thema. “Es ist natürlich wichtig am Sonntag in Aalen zu gewinnen, dann ist der Deckel drauf.“

Stefano Celozzi macht sich locker. Das darf man ausnahmsweise mal wörtlich nehmen, der Rechtsverteidiger des VfL Bochum dehnt seine strapazierte Beinmuskulatur während des Gespräches im Medienraum des VfL-Stadioncenters. Das Training am Dienstagnachmittag war recht intensiv, dazu zwei Einheiten am Montag und vor allem: eine lange Saison, die sich dem Ende zuneigt. Natürlich sei er jetzt, zu dieser Stunde, „ein bisschen müde“, räumt Celozzi ein. Aber der 27-Jährige betont: „Es ist gut, wenn Feuer drin ist in den Zweikämpfen, auch im Training.“

Ein Grund, der ihn auch nach vier Niederlagen optimistisch stimmt: „Wir haben ja nicht vier Mal grottenschlecht gespielt. Einstellung und Intensität sind hoch. Ich habe nicht den Eindruck, dass die Mannschaft total down ist.“

Celozzi will beruhigt in den Urlaub gehen

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Ist der Abstieg ein Thema? In den Medien, im Umfeld: ja. „Bei uns ist das kein Thema“, versichert Celozzi angesichts von sieben Punkten Vorsprung. „Aber es ist natürlich wichtig, am Sonntag in Aalen zu gewinnen, dann ist der Deckel drauf.“ Der eloquente Profi ist sogar selbstbewusst genug, weiter nach oben zu blicken: „Wir wollen noch einen einstelligen Tabellenplatz erreichen, dann können wir beruhigt in den Urlaub gehen.“

Drei Wochen Pause folgen dann, die ihm zweifellos gut tun würden. Nach Topstürmer Simon Terodde, der noch keines der 30 Zweitliga-Partien verpasst hat in dieser Saison (2669 Minuten im Einsatz) und Anthony Losilla (2596) hat Celozzi die drittmeiste Einsatzzeit beim VfL vorzuweisen (2475). In der Hinrunde, in Heidenheim (0:5) und gegen Nürnberg (1:1), hat er wegen muskulärer Probleme zweimal gefehlt. Ansonsten hat der technisch versierte, mit 1,71 Metern eher kleine Außenverteidiger immer gespielt. Unter Peter Neururer, Frank Heinemann, Gertjan Verbeek.

Schon im Trainingslager in Spanien zeigte sich, dass Celozzi einer der Profiteure des Verbeekschen Geistes, der die Offensive, das Spielerische, Dominanz und Ballbesitz protegiert, sein sollte: „Ich bin ein Spieler, der seine Aufgabe gerne offensiv interpretiert“, sagt Celozzi. Gerade in den ersten Partien nach der Winterpause hat er offensichtlich einen Sprung nach vorne gemacht: Nach eher zurückhaltendem Saisonstart, in dem sich der mehr elegante als rustikale Ex-Erstliga-Spieler (95 Einsätze für Eintracht Frankfurt und VfB Stuttgart) womöglich an die kampfbetontere Gangart in der 2. Liga gewöhnen musste, blühte er förmlich auf. Bei den bisher stärksten Spielen unter Verbeek, gegen Braunschweig, Karlsruhe, FSV Frankfurt, Heidenheim, zeigte auch Celozzi seine stärksten Leistungen. Mittlerweile zieht er auch mal bis zur Grundlinie durch statt abzubrechen und aus dem Halbfeld zu flanken. Die gesamte Viererkette, erklärt er, verteidigt höher, entsprechend kürzer sei nun auch der Weg nach vorne.

Die Niederlage gegen Kaiserslautern hat Spuren hinterlassen

Die letzten Wochen jedoch waren vom Ergebnis ernüchternd, „wobei wir es gegen Kaiserslautern anfangs gut gemacht haben“. Celozzi räumt ein, dass die Niederlagen Spuren hinterlassen haben, dass nach einem Rückstand das Selbstvertrauen eher schwindet, das Grübeln eher einsetzt.

Richtig geärgert aber hat ihn nicht das 0:2 gegen Kaiserslautern, sondern das 1:2 in München zuvor. „Das darf uns nicht passieren“, sagt er. „Aber das muss nun abgehakt sein. Wir haben jetzt ein ganz wichtiges Spiel vor uns, in dem wir zeigen können, dass wir Fußball spielen - und gewinnen können."