Bochum. Der VfL Bochum tritt am Sonntag im DFB-Pokal bei Astoria Walldorf an. In der vergangenen Saison belegte der Klub Platz elf in der Regionalliga.
Für den VfL Bochum ist die Partie der ersten Runde des DFB-Pokals eine ernstzunehmende Pflichtaufgabe, für den FC Astoria Walldorf das Spiel des Jahres. Wie schon vor zwei Jahren, als sie gegen Hannover 96 nach einer 1:0-Führung unglücklich mit 1:3 verloren, beschert das Los dem Regionalligisten wieder einen echten Pokal-Kracher.
Walldorfer haben den VfL per DVD und in Karlsruhe beobachtet
Der Sportliche Leiter Roland Dickgießer freut sich riesig auf die Aufgabe am Sonntag (15.30 Uhr) im Dietmar Hopp-Stadion. „Vor der Auslosung wollen alle Bayern, Dortmund oder Schalke. Aber ich finde, Bochum ist ein gutes Los. Ein Traditionsverein, der rund 1000 Anhänger mitbringt, uns eine volle Hütte beschert. Die Bochumer Fans kommen sehr sympathisch rüber. Ich finde, wir haben es mit dem Los sehr gut getroffen.“
Dickgießer, der schon als Trainer in Walldorf agierte und mittlerweile als Sportlicher Leiter arbeitet, konnte sich auf Anhieb nicht daran erinnern, dass sich während seiner aktiven Laufbahn beim SV Waldhof Mannheim, für den er 462 Spiele bestritt, die Wege mit dem VfL bereits gekreuzt haben. Am 5. August 1990 schaltete er mit Zweitligist Mannheim den damaligen Erstligisten VfL Bochum im Carl Benz-Stadion von Mannheim aus.
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An der Seite von Christian Wörns und dem zweifachen Torschützen Dieter Hecking gab es einen 3:2-Erfolg. Dickgießer: „Ich kann mich kaum erinnern.“ Überhaupt gibt es interessante Akteure in Reihen des SC Walldorf. So traf beim bisher einzigen Saisonsieg gegen die Zweitvertretung des VfB Stuttgart Andreas Schön. Dessen Vater war damals beim Sieg der Waldhof-Buben gegen den VfL ebenfalls in der Startformation. Und noch ein Name ist nicht unbekannt. Marcel Carl, ebenfalls Torschütze gegen Stuttgart II, hat auch das Fußball-Gen seines Vaters. Eberhard Carl bestritt 177 Spiele für den Karlsruher SC und erzielte dabei 28 Treffer.
1150 Mitglieder hat der Klub, der sich der finanziellen Unterstützung von Dietmar Hopp jederzeit gewiss sein kann. Schließlich ist der SC Astoria Walldorf der eigentliche Heimatklub des Unternehmers.
Im letzten Jahr belegte der Klub Platz elf in der Regionalliga Südwest, diesmal startete man mit einer ausgeglichenen Bilanz. Dem 0:0 gegen Koblenz und dem 3:1 gegen Stuttgart II folgte am vergangenen Freitag auf dem Biberer Berg eine 2:3-Niederlage gegen Kickers Offenbach. Roland Dickgießer: „Der Start ist absolut in Ordnung.“
Und was rechnet sich der Außenseite für den Sonntag aus? Nachdem die Walldorfer den VfL gegen Berlin per DVD und in Karlsruhe beobachtet haben, ist Dickgießer ganz zuversichtlich: „Wir glauben, etwas gesehen zu haben, was der Bochumer Trainer vorhat.“
Und so dürfte auch dank Zusatz-Tribünen das Stadion (4000 Plätze) am Sonntagnachmittag gut gefüllt sein. Natürlich träumt der FC Astoria Walldorf von der großen Überraschung. So wie es vor 26 Jahren der Sportliche Leiter und Schön Senior bereits vorgemacht haben.