Ahlen.. Der Fußball-Zweitligist VfL Bochum hat am Mittwochabend ein Benefizspiel beim Oberligisten RW Ahlen mit 2:0 gewonnen. Die Tore vor gut 1400 Zuschauern erzielten in der etwas besseren zweiten Halbzeit Mirkan Aydin und Richard Sukuta-Pasu.

Bitterkalt war’s im ländlichen Ahlen, da taten die warmen Worte vor dem Anpfiff ganz gut. Peter Neururer, der Ex-Ahlener, wurde gefeiert wie „unser Kult-Trainer“, so die Ansage der Rot-Weissen. Am Mittelkreis erhielt Bochums Coach ein T-Shirt mit den Unterschriften des klammen Oberligisten - als Dank für das Benefizspiel. Der VfL trat ohne Gage an, die Einnahmen kommen dem Oberliga-Fünften zugute.

Von der „Zweitliga-Luft“, die der Sprecher ankündigte im Wersestadion, war aber nichts zu spüren im ersten Durchgang. Da ging nicht viel, man ahnte es bei bei einer Startelf, die es eben nur bei solch einer „Trainingseinheit in Trikots“ (Neururer) zu sehen gibt. Im Blickpunkt: die Comeback-Männer. Jan Gyamerah (18) etwa, der als Rechtsverteidiger viele Ballkontakte hatte, dem aber, wen wundert’s, noch nicht viel gelang nach dem halben Jahr Pause.

Verpflichtung von Roan Kwon kann man ausschließen

Innen feierte Heiko Butscher, eigentlich ja Linksverteidiger, seine Rückkehr. Der Ex-Ahlener Jonas Acquistapace, eigentlich Innenverteidiger, blieb auf der zuletzt notgedrungen von ihm besetzten linken Bahn. „Aus Gewohnheit“, so Neururer dazu lapidar.

Im Zentrum bildeten Adnan Zahirovic, der erst morgen zur Länderspielreise mit Bosnien in die USA aufbricht, und Danny Latza ein Gespann, das zuletzt gemeinsam auf der Bank saß. Und sich auch nicht empfehlen konnte, bei Kontern des tapferen, gut stehenden Fünftligisten nicht gut aussah.

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Mehr als zwei Schüsse von Mario Jelavic, die der RW-Keeper parierte (13./25.), war offensiv nicht zu sehen vom VfL in der ersten Halbzeit. Zur Erinnerung: Der kroatische Stürmer (20) kam ja im Sommer, trainiert stets mit, stand aber noch nie im Kader - und darf aufgrund der Ausländer-Regeln in der U 23 nicht eingesetzt werden. Das gleiche Schicksal wird Gastjunge Roan Kwon (17) erspart bleiben. Der Südkoreaner war bemüht, hatte aber keine Bindung, keine Szene. Eine Verpflichtung kann man ausschließen. Neururers Kommentar zu Kwon, den man auch auf andere münzen durfte: „Bei solchen Spielen gibt es keine Kritik von mir.“

Ken Ilsö agil - Aydin und Sukuta-Pasu treffen

Lediglich Zahirovic musste dann weiterspielen - ansonsten näherte sich der VfL im zweiten Abschnitt einer zweitligareifen Elf, personell und spielerisch. Der Ball lief nun schneller, sicherer durch die Reihen, der VfL war zielstrebiger, wobei sich Ahlen weiter gut verkaufte. Zweimal aber klingelte es. Der auffällig agile Ken Ilsö schickte Onur Bulut, dessen Flanke am langen Pfosten Mirkan Aydin ins lange Eck einnickte (62.). Und über Linksverteidiger Felix Bastians, der erneut einen guten Eindruck machte und in Bielefeld wohl in der Startelf stehen wird, und Ilsö landete der Ball bei Richard Sukuta-Pasu, der mit der Fußspitze das 2:0 markierte. Sukuta-Pasu und Florian Jungwirth vergaben das 3:0 (77./79./85.), Pflicht und guter Zweck waren erfüllt. Neururers Bilanz: „Alle Spieler sind gesund.“

Rot-Weiss Ahlen -  fL Bochum 0:2 (0:0)

VfL 1. Halbzeit: Luthe - Gyamerah, Eyjolfsson, Butscher, Acquistapace - Tiffert, Latza, Zahirovic, Tasaka - Jelavic, Kwon

VfL 2. Halbzeit: Dornebusch - Rothenbach, Maltritz, Fabian, Bastians - Bulut, Jungwirth, Zahirovic, Aydin - Ilsö, Sukuta-Pasu

Tore: 0:1 Aydin (62.), 0:2 Sukuta-Pasu (65.). Zuschauer: 1435