Bochum. Der Südkoreaner Roan Kwon stellt sich derzeit beim VfL Bochum vor und soll am Mittwochabend beim Benefizspiel bei Rot-Weiß Ahlen zum Einsatz kommen. Auch Felix Bastian und Jan Gyamerah sollen Spielpraxis sammeln.

Der VfL Bochum verbindet mit dem Testspiel am Mittwochabend bei Rot-Weiß Ahlen (19 Uhr/Wersestadion) das Sinnvolle mit dem Guten. Der ehemalige Zweitligist kickt mittlerweile nur noch in der Oberliga Westfalen um Punkte, ist sportlich also längst kein Maßstab mehr für den VfL Bochum. Doch nicht nur sportlich, auch finanziell sieht es bei RW Ahlen düster aus, der Klub befindet sich auf der Zielgerade der Insolvenz. Der VfL Bochum verzichtet daher auf jegliche Einnahmen aus der Partie und leistet so wertvolle Unterstützung.

Ein feiner Zug der Bochumer und obendrein eine gute Möglichkeit, einigen Akteuren Spielpraxis zu geben. Der erst 17-jährige Gastspieler Roan Kwon weilt seit Sonntag in Deutschland und trainierte am Dienstagnachmittag mit der Mannschaft. In Ahlen wird der Südkoreaner zum Einsatz kommen. Das erste Urteil von Peter Neururer: „Er spricht kein Wort Deutsch oder Englisch. Aber man sieht schon, dass der Junge Fußball spielen kann.“

Onur Buluts Berater stellte Kontakt zum VfL Bochum her

Zu einer Verpflichtung von Roan Kwon würde es allerdings nur dann kommen, wenn der junge Stürmer die Zweitliga-Mannschaft auf Anhieb verstärken würde. Eine Spielerlaubnis würde er nämlich weder für die U23 noch für die U19 bekommen, müsste also mit 17 Jahren gleich einen Profivertrag unterschreiben.

Den Kontakt zum VfL stellte Thies Bliemeister her, er berät neben Bochums Onur Bulut auch Leverkusens Torjäger Heung-Min Son. Bliemeister möchte den 1,85 m großen Stürmer, der gerade seine schulische und fußballerische Ausbildung an der Daegun High School in Incheon beendet hat, gerne bei einem deutschen Verein unterbringen.

In der Einheit am Dienstag machte Roan Kwon seine Sache jedenfalls ganz ordentlich. Neururer ließ die Elf, die Sonntag beim 1:0-Sieg gegen den 1. FC Köln begann, eine knappe Stunde gegen das B-Team spielen. Für Piotr Cwielong, der mit der polnischen Nationalmannschaft unterwegs ist, rückte Roan Kwon ins A-Team.

Einsatz von Butscher wahrscheinlich

Zur Siegermannschaft gehörte der Gastspieler aber nicht. Dafür aber Felix Bastians und Jan Gyamerah, die ihre Verletzungen auskuriert haben und in Ahlen mindestens eine Halbzeit spielen sollen. Auch der Einsatz von Heiko Butscher ist wahrscheinlich. Lukas Sinkewicz, der beim Trainingsspiel nur 20 Minuten mitwirkte, wird noch pausieren.

Peter Neururer kennt Rot-Weiß Ahlen bestens, der 58-Jährige war von September 2000 bis November 2001 Cheftrainer in Ahlen und führte den Klub vom letzten auf den sechsten Platz der 2. Bundesliga – damals noch LR Ahlen. Neururer freut sich auf jeden Fall darauf, bekannte Gesichter wiederzusehen. Für ihn ist das Benefizspiel aber nicht mehr, als „eine Trainingseinheit in Trikots.“