Bochum..

Der VfL Bochum ist abgestiegen. Mal wieder. Zum sechsten Mal in der Vereinsgeschichte muss das Team von der Castroper Straße den bitteren Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Und die Verantwortlichen des VfL sollten sich mal fragen, warum sie keine Stabilität in den Verein bekommen.

Über die Art und Weise des Abstiegs ist genug gesagt und geschrieben worden. Die deutliche Niederlage im großen Finale gegen Hannover 96 nahmen die Spieler des VfL Bochum fast schon emotionslos hin – ähnlich wie das K.o. nach den schnellen Gegentoren in der ersten Halbzeit. Ein Zeichen, dass es in der Mannschaft – nach drei Trainerentlassungen und viel bösem Blut – überhaupt nicht gestimmt hat.

Bochumer Ultras.
Bochumer Ultras. © Unbekannt | Unbekannt





Jetzt ist Bochum mal wieder eine Zweitliga-Stadt. Und traurig ist, dass sich viele Anhänger des früher so sympathischen Vereins in Gleichgültigkeit ergeben. Um die Sympathien hat sich der VfL selbst gebracht. Nicht nur, dass in Bochum lange kein ordentlicher (Kampf)Fußball mehr gespielt wurde, nein, auch die Schlagzeilen von brutalen „Fans“ und nicht mehr zumutbaren „Fan“-Gruppierungen sorgen für ein desaströses Bild in der Bundesliga-Landschaft.

Auch die Chancen, sich zwischen Schalke und Dortmund endlich eine Nische zu sichern, sind rapide gesungen. Nun konkurriert der VfL wieder mit dem MSV Duisburg und Rot-Weiß Oberhausen um die Position zwischen den beiden Ruhrgebiets-Großmächten.

Tabula rasa

Fassungslosigkeit in Bochum
Fassungslosigkeit in Bochum © Unbekannt | Unbekannt





Die Großmächte beim VfL Bochum sollten nach diesem „souveränen“ Abstieg mit nur 28 Punkten, einer indiskutablen Serie und vier Trainern mal tief in sich gehen und überlegen, ob man den Verein nicht mal auf andere strukturelle Beine stellt. Stefan Kuntz, unter dessen Leitung der Verein so gut da stand, wie lange nicht mehr, hat man nach Kaiserslautern gejagt. Sein Nachfolger konnte die großen Fußstapfen bislang nicht füllen.

Um sich die Möglichkeit auf einen erneuten direkten Wiederaufstieg zu wahren, müssen die Verantwortlichen im Vorstand des VfL Bochum Tabula rasa machen. Die satten Spieler im Kader, die sich nicht mit dem Club identifizieren, müssen abgegeben werden und der Verein muss mit jungen (Nachwuchs)Spielern in die neue Serie gehen.

Und vielleicht sollte der VfL Bochum einfach auch mal ein zweites Jahr Zweitklassigkeit riskieren, um dem Verein Eckpfeiler zu geben. Eckpfeiler, mit denen sich die Bochumer Anhänger wieder identifizieren können: Sympathisch, kämpferisch und unabsteigbar.