Bochum. Milos Pantovic erzielte das 4:3 gegen den BVB und war auch am Dienstag gut drauf. Gut möglich, dass er seinen Vertrag beim VfL Bochum verlängert.
Nein, scherzt Milos Pantovic nach der ersten lockeren Trainingseinheit seit dem 4:3-Derby-Sieg des VfL Bochum in Dortmund und der langen Party-Nacht. Nein, ganz geschafft hat er es dann doch nicht, bis zum ersten Training durchzufeiern, wie er es kurz nach dem Triumph am Samstag „angedroht“ hatte. „Das war ein Tag, der den Fans und auch mir noch lange in Erinnerung bleiben wird“, schwärmte der 25-Jährige drei Tage später ganz entspannt, bestens gelaunt und, natürlich, längst wieder nüchtern vom historischen Samstag.
Pantovic zählte zu den Standhaftesten. Beim Spiel, einem seiner besten in dieser Saison mit der Vorbereitung zum 3:3 und dem Treffer zum 4:3, auch das 2:0 hatte er eingeleitet. Bis in den frühen Morgen tanzte der Mittelfeldmann mit Fans, Trainer, Team im Bermuda-Dreieck, in einer Düsseldorfer Disco ging es weiter bis fast sechs Uhr mit einigen weiteren Spielern. Am Sonntag, erzählt Pantovic, habe er dann ausgeschlafen und sich am Montag „wie neugeboren“ gefühlt. „Wir sind ja alle noch recht jung, da können wir uns auch recht schnell regenerieren“, sagt er und lacht.
Pantovic ist der Elfmeter-Schütze Nummer eins - vor Polter
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Seine gute Laune ist nicht zu übersehen, mit seinem Elfmeter hatte er den Sieg beim BVB perfekt gemacht. Wie schon im Pokal gegen Mainz gab es keinen Zweifel, dass er Elfmeterschütze Nummer eins ist, wenn er auf dem Platz sei, vor Sebastian Polter, „das ist die festgelegte Rangfolge“, verriet er.
Laut sei es gewesen vor dem finalen Schuss ins Glück vor den 81.000 Fans. Der Schuss war drin. „Eine einmalige Geschichte“, sagt Pantovic, vor allem auch wegen der Fans. „Dass wir endlich mit unseren Fans feiern konnten nach all den Coronazeiten, das war sensationell.“
Seit 2018 in 99 Spielen für den VfL Bochum am Ball
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Seit 2018 spielt Pantovic beim VfL, gekommen als Talent vom FC Bayern München II. Richtig durchgestartet ist er nach drei ordentlichen Zweitliga-Jahren in der Bundesliga. In 27 der 32 Bundesliga-Spiele kam er in dieser Saison zum Einsatz und damit deutlich häufiger als vor der Saison von vielen gedacht. Vier Tore erzielte Pantovic, und ebenfalls vier Mal traf er in der zweiten und dritten Runde des DFB-Pokals gegen Augsburg und Mainz.
Seine Erstliga-Treffer waren ganz besondere: Aus 60 Metern erzielte er das 2:0 gegen Hoffenheim, aus 50 Metern das 2:1 gegen Freiburg, zum Jahresauftakt glückte ihm das wichtige Tor zum 1:0-Sieg gegen Wolfsburg, und in Dortmund – fast schließt sich da der Kreis - machte er nun den Derby-Sieg und damit Klassenerhalt aus eigener Kraft perfekt.
Es hätten allerdings auch mehr Treffer sein können. Pantovic ist für seinen Teamgeist, seinen Einsatz im Training bekannt, seine Flexibilität. Er spielte mal auf dem Flügel, insgesamt in seiner Bochumer Zeit, seinen 99 Einsätzen für den VfL sogar häufiger als im Zentrum. Dabei kann er als Achter seine Stärken eher einbringen, weil ihm außen das Tempo fehlt. Wie zuletzt in Dortmund, als er nach einer vorherigen Schwächephase und keiner Einsatzzeit gegen Augsburg auftrumpfte, an den Treffern zwei, drei und vier direkt beteiligt war.
Pantovic spielt eine gute Saison - und weckt Interesse
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Pantovic pendelte aber auch immer zwischen Einwechselspieler und Startelf (17 Mal in dieser Saison), ganz starken Spielen folgten mitunter auch schwache, und das Verwandeln eher einfacher Chancen ist weiterhin nicht seine Stärke. Mit 25 Jahren ist der gebürtige Münchener mit serbischen Wurzeln weiterhin auch entwicklungsfähig und -willig.
Unterm Strich steht eine gute Saison von Pantovic, wie vom gesamten Team, das betont er. „Es ist gut gelaufen, für die Mannschaft, auch für mich persönlich“, bilanziert er. Kann so einer mitten im Bochumer Glück jetzt wechseln? Vielleicht.
Vertragsgespräche nehmen nun Fahrt auf
Sein Vertrag läuft aus im Sommer, erste Gespräche zwischen dem Verein und seinem Berater gab es schon früh, zuletzt ruhten sie: „Es war die klare Abmachung, dass die Vereinsführung und ich uns ganz auf den Klassenerhalt konzentrieren“, erzählt Pantovic. „Ich denke, dass wir jetzt in die ernsten Gespräche gehen und hoffe, dass bis zu meinem Urlaub alles geregelt ist.“ Und wenn es ein paar Tage länger dauert, sei das „auch gut“.
Das klingt nicht nach Abschied, ausschließen will er diesen aber auch nicht, da ist Pantovic ganz Profi. „Es ist klar, dass es nach so einer Saison auch andere Interessenten gibt“, sagt er. Gerüchte gab es etwa von einem Interesse Union Berlins und Borussia Mönchengladbach, kommentieren mag er diese nicht, „Gerüchte lassen sich kaum vermeiden.“
Der VfL Bochum will ihn gerne halten, wenn auch nicht zu jedem Preis. Gut möglich, dass Pantovic’ Wunsch in Erfüllung geht mit Fakten vor seinem Urlaub, der ja nach dem Spiel bei Union Berlin am 14. Mai bereits beginnt. Gut möglich, dass er dann seinen Vertrag in Bochum verlängert hat.