Bochum. Beim 2:0-Sieg gegen Mainz 05 hatte Gerrit Holtmann einen großen Auftritt. Mit einem spektakulären Solo brachte er sein Team auf die Siegerstraße.

Natürlich durfte Gerrit Holtmann noch zum Fernseh-Interview. Auch der Bezahlsender Sky wollte aus erster Hand wissen, wie es sich angefühlt hatte, das erste Tor in der Bundesliga für den VfL Bochum seit mehr als elf Jahren. Es war zudem das erste Tor des VfL Bochum in der neuen Saison. Es war vielleicht auch, wer weiß das schon nach dem zweiten Spieltag so genau, das schönste Tor der gesamten Saison. Der Bochumer Stadionsprecher rief den Treffer kurzentschlossen zum „Tor des Jahres“ aus.

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Es geht natürlich immer noch schöner, schneller, entscheidender. Holtmanns Tor aber war absolut sehenswert. Kurz hinter der Mittellinie kam er an den Ball, verlor ihn fast, behauptete sich und lief los. Lief los und ließ alle Mainzer, die des Weges kamen, hinter sich. Dass er dann auch noch dem Mainzer Torwart Robin Zentner den Ball durch die Beine schob, veredelte den Abschluss noch. „Es war ein tolles Tor von Gerrit", lobte VfL-Trainer Thomas Reis.

Das Tor war zudem umso bemerkenswerter mit Holtmanns Vorgeschichte. Mit seinem Tempo und einer sehr guten Aufstiegssaison schien er seinen Stammplatz sicher zu haben. Im ersten Pflichtspiel der Saison lief er im DFB-Pokal beim Wuppertaler SV auf, aber nicht zu großer Form.

Nach 45 Minuten nahm ihn Trainer Thomas Reis runter. Gefühlt tauchte Holtmann danach erst wieder in der Woche nach dem Wolfsburg-Spiel auf. Das hatte er verpasst, weil er muskuläre Probleme hatte.

VfL Bochum: Holtmann überraschend in der Startelf

Dass er gegen Mainz in der Start-Elf stand, lag wohl auch mit daran, dass Christopher Antwi-Adjei nach einem guten Wolfsburg-Spiel diesmal passen musste und dass auch Takuma Asano noch nicht überzeugt hatte.

Holtmanns Nominierung war also durchaus überraschend, aber auch ein weiterer Beleg dafür, dass Reis einen Spieler nach einer nicht ganz so guten Leistung nicht komplett fallen lässt.

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Holtmann hat mit diesem Tor, diesem wirklich fein herausgespielten, fast getanzten Tor, erst einmal wieder die Nase vorne auf der linken Außenbahn. Er weiß aber auch, dass er mit diesem Tor und seiner Leistung die Messlatte für die kommenden Aufgaben noch etwas höher gelegt hat. Wobei es fast unmöglich scheint, das Tor, dieses 1:0, das erste Tor des VfL Bochum in dieser Saison, das erste Bundesliga-Tor seit mehr als elf Jahren, noch zu toppen.

Trainer, Mitspieler und Fans des VfL Bochum hätten aber sicher nichts dagegen, wenn er weiter solche – oder ähnliche – Tore schießen würde. Gegen einen einfach als Abstauber ins Tor geschobenen Ball hätten sie aber auch nichts. Es muss nicht immer Solo sein.