Leverkusen. Der VfL Bochum fühlt sich nach dem 0:1 bei Bayer Leverkusen verschaukelt. Das ist nachvollziehbar. Ein Kommentar zum VAR-Aufreger.
Ich finde den Videobeweis gut. Daran ändert auch das Spiel des VfL Bochum ein Bayer Leverkusen nichts.
Es war ein Spiel, ein Ergebnis, eine 0:1-Niederlage, die die Bochumer Medienabteilung in der Zusammenfassung so beendete: „Das tut schon ein bisschen weh. Keine Zähler für so einen starken Auftritt. Und doch überwiegt der Stolz! Auf alle Blau-Weißen!“
VfL Bochum macht in Leverkusen bestes Saisonspiel
Dem ist viel hinzuzufügen.
Zuallererst: Es war die bisher beste Auswärtsleistung des VfL Bochum in dieser bisherigen Saison.
Schafft es der Aufsteiger nun dauerhaft, auswärts solche Leistungen abzurufen, funktioniert es auch mit weiteren Punktgewinnen in der Fremde. Ein paar Prozentpunkte müssen die Spieler noch zulegen. Womit ich dann beim Videobeweis angekommen bin.
Es gab in diesem Spiel viele Situationen, in denen Schiedsrichter Daniel Schlager eingreifen musste. Das Spiel war schnell, es ging hin, es ging her, es war körperlich. Dafür gibt es dann ja auch den Videobeweis: weil das Spiel so schnell ist, weil es hin, weil es her geht – weil der Schiedsrichter in strittigen Situationen unterstützt wird. Oder wie man es nach diesem Spiel sagen muss: Unterstützt werden sollte.
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Dass Schiedsrichter Daniel Schlager das Foul von Frimpong an Rexhbecaj als gelb-würdig bewertet, ist zunächst okay und zu verstehen. Dass Schiedsrichter Daniel Schlager das Foul von Tah an Antwi-Adjei als nicht elfmeterwürdig wertet oder es vielleicht nicht sieht, ist auch okay und zu verstehen.
Dass Videoassistent Günter Perl nach erneuter Sicht auf beide Szenen nicht eingreift, ist nicht okay, ist nicht zu verstehen.
Frimpong hätte nach seinem Foul mit offener Sohle die Rote Karte sehen müssen. Nach dem Foul von Tah hätte es Elfmeter geben müssen.
Was mich richtig ärgert ist, dass es da aus meiner Sicht nicht möglich ist, anders zu entscheiden. Es muss zwingend eine Rote Karte in der einen Szene geben und Elfmeter in der anderen.
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Ich finde den Videobeweis gut. Daran ändert auch das Spiel des VfL in Leverkusen nichts. Ich fände aber auch ebenso gut, wenn die Schiedsrichter ihre Fehler eingestehen würden. Eine Nacht drüber schlafen, dann eine Mitteilung: Ja, wir lagen falsch.
Das bringt dem VfL keinen Punkt mehr ein. Aber es würde bei mir die Hoffnung hochhalten, dass auch die Schiedsrichter aus ihren Fehlern lernen.
So wie der VfL es versucht. Das Spiel in Leverkusen hat das gezeigt. Der Aufsteiger entwickelt sich, stabilisiert sich. Und genau deshalb ist die Medienabteilung des VfL zu verstehen, wenn sie von Stolz spricht.