Bochum. Der VfL Bochum trifft in der ersten Runde des DFB-Pokals auf den Wuppertaler SV. Er trifft auch auf Peter Neururer. Das sagt Trainer Reis.

Dem VfL Bochum bleibt bei seinem ersten Pflichtspiel in der neuen Saison eine weite Anreise erspart. Der Bundesliga-Aufsteiger trifft in der ersten DFB-Pokalrunde auf den Viertligisten Wuppertaler SV.

In der vergangenen Saison wechselten Lars Holtkamp und Moritz Römling im Winter auf Leihbasis bis zum Saisonende zum WSV und halfen mit, dass der WSV am Ende souverän die Klasse hielt in der Regionalliga. Und: Mit Peter Neururer ist seit Mitte Mai eine VfL-Ikone beim Wuppertaler SV tätig. Der Ex-Trainer des VfL Bochum ist einer von vier Vorstandsmitgliedern beim Regionalligisten.

„Das ist ein Super-Los“, sagte Wuppertals Sportlicher Leiter Stephan Küsters in der ARD-Sportschau, nachdem Losfee Thomas Broich dem WSV, aber auch dem VfL Bochum Glück beschert hat. Auch Bochums Trainer Thomas Reis freute sich: „Das Spiel hat etwas Besonderes, es ist fast ein Derby“, sagte Reis dieser Redaktion. Zudem „müssen wir nicht weit reisen, und in der vergangenen Saison haben mit Lars Holtkamp und Moritz Römling noch zwei unserer Talente dort gespielt.“

VfL Bochums Sportchef Schindzielorz betont das gute Verhältnis zum Wuppertaler SV

Auch Sebastian Schindzielorz, Bochums Sport-Geschäftsführer, zeigte sich zufrieden: „Ein schönes Los. Der Anfahrtsweg ist kurz“, sagte er. „Wir haben ein gutes Verhältnis zum Wuppertaler SV, das zeigen unter anderem die beiden Leihen von Moritz Römling und Lars Holtkamp, die in der letzten Saison für den WSV gespeilt haben. Wir freuen uns auf die Partie in Wuppertal, wollen dort natürlich unbedingt das Ticket für die nächste Runde buchen.“

Dass der Bundesliga-Aufsteiger Favorit ist, sei klar, sagte Reis. „Aber wir werden uns seriös und professionell auf dieses Spiel vorbereiten, um die nächste Runde zu erreichen.“ Die Partie findet zwischen dem 6. und 9. August statt. Am 14./15. August startet der VfL in Wolfsburg in die Bundesliga-Saison.

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Zahlreiche Duelle gab es zwischen diesen Traditionsvereinen schon in den damaligen Ober- und Regionalligen. In der 2. Bundesliga traf man zuletzt im April 1994 aufeinander, der WSV siegte damals mit 3:1, das Hinspiel hatte Bochum mit 1:0 gewonnen. Ein Testspiel kurz nach dem Ende der Saison 2013/14 endete 1:1 - damals war Bochums Trainer: Peter Neururer.

So lief es in der Vorsaison: Siege gegen Engers und Mainz

In der Vorsaison legte der VfL Bochum im Pokal mit einem 3:0-Sieg gegen den Fünftligisten FV Engers los, und zwar im Vonovia Ruhrstadion: Wegen der Coronaregeln hatte man das Heimrecht getauscht. In der zweiten Runde setzte der VfL ein Glanzlicht, für den Vorstands-Vorsitzenden Hans-Peter Villis war es sogar ein Schlüsselspiel auch mit Blick auf den Aufstieg. Nach dem 2:2 nach Verlängerung und 3:0 im Elfmeterschießen beim FSV Mainz 05 am Tag vor Heiligabend habe man gespürt, „dass ein Team zusammengewachsen ist, dass da etwas geht“, sagte Villis auf der Pressekonferenz zur Präsentation des neuen Hauptsponsors Vonovia SE am vergangenen Freitag. Im Achtelfinale beim übermächtigen Vizemeister RB Leipzig schonte Trainer Thomas Reis einige Stammkräfte, Bochum verlor mit 0:4.

Pokal-Aus in Runde eins beim SC Weiche Flensburg und beim FCA Walldorf

Unterm Strich war es eine erfolgreiche Pokalsaison, aber es gab auch etliche böse Ausrutscher in der jüngeren Vergangenheit. Im August 2018 schied der VfL unter Trainer Robin Dutt bereits in der ersten Runde aus, verlor mit 0:1 beim Viertligisten SC Weiche Flensburg mit 0:1. Ein Jahr später zitterte sich der VfL zu einem 3:2 beim Fünftligisten KSV Baunatal, ehe in der zweiten Runde gegen den FC Bayern München Schluss war nach starker Leistung (1:2).

Auch in der Saison zuvor war in der zweiten Runde Endstation nach einem 5:2 gegen den FC Nöttingen und einem 0:2 beim damaligen Drittligisten SC Paderborn. Unvergessen ist auch die 3:4-Pleite nach Verlängerung beim Viertligisten FC Astoria Walldorf im Sommer 2016, damals noch unter Trainer Gertjan Verbeek.

Auch vor elf Jahren kam das Aus beim Underdog Kickers Offenbach

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Und auch in der ersten von elf Zweitliga-Jahren nach dem letzten Abstieg, im August 2010, gab es ein böses Erwachen, als das Team von Trainer Friedhelm Funkel bei Kickers Offenbach 0:3 verlor. Immerhin zweimal aber erreichte Bochum als Zweitligist auch das Viertelfinale: 2012/13 (0:2 in Stuttgart) und 2015/16 (0:3 gegen den FC Bayern).

Im Finale stand der Traditionsverein zwei Mal: 1988 verlor der VfL gegen Eintracht Frankfurt mit 0:1 und 1968 gegen den 1. FC Köln mit 1:4. Die drittbeste Pokalrunde spielte der VfL 1981/82, als wiederum der FC Bayern im Halbfinale mit 2:1 gewann.