Bochum. Der VfL Bochum und Thomas Eisfeld gehen getrennte Wege, bestätigte der Verein. Ein Torwart-Talent zählt nun fest zum Profikader.
124 Pflichtspiele hat Thomas Eisfeld für den VfL Bochum bestritten, elf Tore hat der Mittelfeldspieler erzielt und zwölf vorbereitet. Dass sein zum 30. Juni auslaufender Vertrag nach sechs Jahren beim VfL nicht verlängert wird, ist schon länger kein Geheimnis. Nun bestätigte Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz gegenüber dieser Redaktion, dass man sich nach einem abschließenden Gespräch auf eine Trennung verständigt habe.
Ein Abschied mit ein wenig Verzögerung, was vor allem daran lag, dass Eisfeld sich vor dem letzten Saisonspiel gegen den SV Sandhausen am Knie verletzt hatte. Mittlerweile hat er nach einer OP die Verletzung gut überstanden, berichtet Schindzielorz. Ein Grund für die Trennung ist die Ausrichtung des VfL, die auf mehr Tempo setzt auch im zentralen Mittelfeld.
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Sport-Geschäftsführer Schindzielorz lobt Eisfelds Charakter
„Thomas war bei uns immer ein sehr angenehmer, loyaler Spieler, der sich stets für den Zusammenhalt eingesetzt hat“, hebt Schindzielorz Eisfelds Charakter als Teamplayer hervor. Der begabte Mittelfeldmann hätte sicherlich noch etliche Partien mehr für Bochum bestritten, wenn ihn nicht immer wieder kleinere und größere Verletzungen zurückgeworfen hätten, so dass er „aufgrund dieser Probleme sein Potenzial leider nicht immer ganz ausschöpfen konnte“, sagt Schindzielorz.
Verletzungen warfen Eisfeld in Bochum immer wieder zurück
In der Vorsaison blieb Eisfeld weitgehend vom Verletzungspech verschont, kam aber an Anthony Losilla, Robert Tesche und Robert Zulj nicht vorbei. 22 Mal kam er zum Einsatz, stand aber nur sechs Mal in der Startelf. Als Joker erzielte der feinfüßige Eisfeld zwei blitzsaubere Freistoßtreffer. Im WAZ-Interview zu Jahresbeginn sagte er, dass er natürlich auf mehr Einsatzzeiten hoffe – demnächst bei einem neuen Verein.
Da auch Robert Zulj den Klub verlässt, ist Bochum insbesondere im Mittelfeldzentrum schon seit langem auf der Suche nach ablösefreier Verstärkung – kein leichtes Unterfangen auf dem umkämpften Markt. Gerüchte gibt es einige, Fakten aber nicht. Letztlich hängt viel von der mitbietenden Konkurrenz, von den Gehaltsvorstellungen des Spielers ab.
Bochums Torwart-Talent Tjark Ernst zählt nun fest zum Profikader
Keinen Stress machen will sich der Verein bei der Verpflichtung eines vierten Torwarts, nachdem Patrick Drewes zum SV Sandhausen gewechselt ist. Manuel Riemann ist die klare Nummer eins, dahinter vertraut der Bundesliga-Aufsteiger zunächst „zwei sehr talentierten Torhütern“, so Schindzielorz: Paul Grave (20) und Tjark Ernst (18). Beide stammen aus dem eigenen Nachwuchs. Grave war nach Riemanns Verletzung die Nummer zwei am Ende der vergangenen Saison.
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Ernst kann und soll auch in der kommenden Saison noch in der U19 spielen, wird aber wie schon in der Vorsaison bei den Profis trainieren: „Tjark hat bei uns einen langfristigen Vertrag, er zählt in der kommenden Saison fest zum Kader“, erklärt Schindzielorz. Der Sohn des ehemaligen VfL-Torhüters und Sportvorstandes Thomas Ernst ist U18-Nationalspieler, er sei „in seinem Jahrgang herausragend“, erklärt Schindzielorz.
Drei Spieler nehmen das Training in Bochum ein paar Tage eher auf
Dennoch ist es möglich, dass der VfL noch eine neue Nummer zwei oder drei verpflichtet. Dass Riemann die Nummer eins sein wird, steht indes außer Frage. Seine Handverletzung habe er weitgehend auskuriert, erklärt Schindzielorz. Genau wie die am Saisonende verletzten Cristian Gamboa und Danny Blum wird Riemann ein paar Tage eher an der Castroper Straße erscheinen. Trainer, Physiotherapeuten und Ärzte des VfL wollen sich dann ein genaues Bild machen, wie belastbar die drei Profis schon sind. Trainingsauftakt für alle, derzeit 27 Profis des VfL ist am Montag, 28. Juni.