London. Für die deutschen Tennis-Profis verlief der Start ins bedeutendste Turnier der Welt nicht erfolgreich. Neben Julia Görges schied auch der Deutsch-Jamaikaner Dustin Brown aus. Der Brite Andy Murray startete hingegen auf dem Centre Court mit einem Sieg in die Mission Titelverteidigung.

Nur wenige Minuten nach dem Julia Görges enttäuscht ihre Erstrundenpleite zu erklären versucht hatte, verließ auch Dustin Brown geknickt den Court Nummer 12. Wimbledon hat für die deutschen Tennisprofis denkbar schlecht begonnen. Der 29-jährige Brown unterlag am Eröffnungstag dem einstigen Top-Ten-Spieler Marcos Baghdatis aus Zypern 4:6, 5:7, 6:3, 6:7 (4:7) und auch für Fed-Cup-Spielerin Görges ist trotz eines couragierten Auftritts die Einzel-Konkurrenz beim berühmtesten Turnier der Welt gleich nach dem Auftakt beendet.

Am Tag bevor Vorjahresfinalistin Sabine Lisicki erstmals wieder auf dem Centre Court antritt, unterlag die 25-Jährige aus Bad Oldesloe der an Position 23 gesetzten Tschechin Lucie Safarova denkbar knapp mit 6:7 (3:7), 6:7 (3:7). "Wenn man weiß, dass man ein gutes Match gespielt hat, ist das natürlich enttäuschend", sagte Görges. "Ich kann mir nichts vorwerfen." Auch für Anna-Lena Friedsam verlief der Montag nicht erfolgreich. Die 20-Jährige aus Andernach musste sich bei ihrem ersten Auftritt im Wimbledon-Hauptfeld Kurumi Nara 4:6, 4:6 geschlagen geben.

Brown machte es spannend

Der Deutsch-Jamaikaner Brown sah nach einem 0:2-Satzrückstand schon wie der sichere Verlierer aus, ehe es der Niedersachse mit den Rastazöpfen doch noch einmal spannend machte. Nur 23 Minuten brauchte er, um sich mit dem gewonnenen dritten Satz zurückzumelden. Brown verließ daraufhin kurz den Platz - und die genommene Pause wirkte wie ein weiterer Weckruf. Mit Spaß und Leidenschaft, knallharten Aufschlägen und unkonventionellem Stil erspielte er sich einen 5:2-Vorsprung und hatte die Chance auf den Satzausgleich. Doch er ließ den Zyprer wieder herankommen - und musste ihm am Ende am Netz gratulieren.

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Ein bis zum Ende spannendes Duell lieferte sich die Schleswig-Holsteinerin Görges mit ihrer favorisierten Kontrahentin. Zwar musste sie schon ein erstes Break hinnehmen, während Lisicki im angrenzenden Aorangi Park mit ihrer Mutter und ihrem Vater gerade noch auf dem Trainingsplatz stand. Die frühere Top-20-Spielerin, die inzwischen auf Platz 99 der Weltrangliste abgerutscht ist, kämpfte sich mit dem Ausgleich zum 3:3 aber zurück.

Murray ohne Mühe

Als im Tiebreak eine Rückhand weit im Aus landete, hatte ihre Kontrahentin vier Satzbälle - und nutzte gleich den ersten. Immer wieder feuerte sich die Norddeutsche mit der geballten Faust an, führte 4:2 im zweiten Durchgang, gab dann aber drei Spiele in Serie ab. Wieder ging es in den Tiebreak. Wieder verlor Görges.

Eine Erstrunden-Niederlage vermeiden wollen unbedingt die weiteren deutschen Asse, die an diesem Dienstag erstmals den Heiligen Rasen betreten. Neben Lisicki spielen unter anderen auch Deutschlands Nummer eins Angelique Kerber und French-Open-Halbfinalistin Andrea Petkovic sowie Philipp Kohlschreiber. Insgesamt sind am zweiten Turniertag acht der insgesamt 15 deutschen Profis im Einsatz.

Ohne Mühe schaffte am Eröffnungstag der britische Titelverteidiger Andy Murray den Sprung in die nächste Runde und feierte damit einen ersten erfolgreichen Wimbledon-Auftritt mit seiner neuen Trainerin Amélie Mauresmo. Der 27-Jährige ließ dem Belgier David Goffin beim 6:1, 6:4, 7:5 keine Chance. In Runde zwei wartet auf den Briten in dem Slowenen Blaz Rola eine vermeintlich weitere lösbare Aufgabe. (dpa)