Oberhof. Die Biathletin Miriam Gössner verzichtet auf den Start bei Olympia 2014 in Sotschi. “Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich nicht nach Sotschi fahren werde und erst mal versuche, wieder gesund zu werden“, sagte Gössner unter Tränen auf einer Pressekonferenz in Oberhof.

Biathletin Miriam Gössner (Garmisch) wird erneut von ihrer Vergangenheit eingeholt und muss mehr denn je um die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Sotschi (7. bis 23. Februar) bangen. Wie der Deutsche Skiverband (DSV) am Samstag mitteilte, wird Gössner beim Heim-Weltcup in Oberhof aus gesundheitlichen Gründen auf einen Start im Verfolgungsrennen (17.00 Uhr/ARD) verzichten.

"Mit dem Laufen war es sehr, sehr schwer für mich. Ich habe mich nicht wirklich bewegen können und denke, dass man das auch gesehen hat", hatte Gössner unmittelbar nach ihrem 53. Rang im Sprint am Freitag gesagt. Über einen Start beim Weltcup in Ruhpolding in der kommenden Woche wird erst kurzfristig entschieden.

Gössner fehlt die Form für gute Platzierungen

Die Winterspiele in Sotschi rücken für die 23-Jährige damit in immer weitere Ferne. Denn nach ihrem schweren Radsturz im Frühjahr des vergangenen Jahres mit vier gebrochenen Lendenwirbeln hinkt Gössner ihrer Form weiter hinterher, die vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) geforderte Norm hat sie zudem noch nicht erfüllt.

Auch interessant

Einmal muss sie dafür unter die besten Acht oder zweimal unter die besten 15 kommen. Allerdings war Platz 47 in dieser Saison bislang das beste Ergebnis - für den abschließenden Massenstart der 30 Weltcup-Besten am Sonntag (15.45 Uhr) wäre sie daher ohnehin nicht qualifiziert.

Biathletin hat noch immer Schmerzen nach Radfahrunfall

"Wir sehen das alles entspannt und verspüren keinen Druck", hatte Bundestrainer Uwe Müssiggang dem SID vor dem Weltcup in Oberhof gesagt und betont, dass Gössner unter Umständen auch ohne Olympianorm nominiert werden könnte. Angesichts der anhaltenden Schmerzen scheint dies nach jetzigem Stand aber sinnlos.

Vor allem das Liegendschießen bereitet der ohnehin nicht als starke Schützin bekannten Gössner große Probleme. Um die Schmerzen ertragbarer werden zu lassen, hatte sie unter anderem auf den vergangenen Weltcup im französischen Le Grand-Bornand verzichtet und stattdessen trainiert - ohne Erfolg. (sid)