Essen. Thomas Bach, Favorit auf die Nachfolge des scheidenden IOC-Präsidenten Jacque Rogge, befürchtet angesichts der Doping-Diskussion im deutschen Sport keine Auswirkungen auf seinen Wahlkampf. Was weder für ihn noch für das IOC spricht. Ein Kommentar.
Auf der Schleimspur nach oben: Mit der – in unserer Gesellschaft fraglos auf viele Führungskräfte zutreffenden – Beschreibung der Karrieplanung von Thomas Bach hat sich die ehemalige Spitzenleichtathletin Heidi Schüller weit aus dem Fenster gelehnt. Die Stoßrichtung ihrer Kritik jedoch ist nachvollziehbar.
Thomas Bach hat seine Funktionärskarriere im Sport geradezu generalstabsmäßig durchgeplant: gefördert vom früheren Adidas-Chef Horst Dassler, dessen fragwürdige Netzwerke noch heute nachwirken, und protegiert vom langjährigen IOC-Präsidenten Juan Antonio Samaranch, der den Sport zur Unterhaltungs-Industrie ausbaute, in der Doping-Diskussionen höchst störend wirken.
Halbherzige Antidoping-Haltung
Dass Bach keine Auswirkungen auf seine Chancen fürchtet, Nachfolger des scheidenden IOC-Präsidenten Jacques Rogge zu werden, ist deshalb nur logisch. Weshalb auch? Mit seiner eher halbherzigen Antidoping-Haltung ist er im IOC allemal mehrheitsfähig.