Madrid. Der wegen seiner Doping-Praktiken vor Gericht stehende Eufemiano Fuentes hat sich gegen Kritik zur Wehr gesetzt. Der spanische Arzt habe mit seinem Doping-Programm lediglich die Sportler vor Schäden durch Überbelastung schützen wollen, er sprach von “therapeutischem Doping“.

Der spanische Mediziner Eufemiano Fuentes hat seine umstrittenen Praktiken verteidigt und sich gegen die Kritik an seiner Vorgehensweise zur Wehr gesetzt. "Ich habe lediglich versucht, die Sportler vor den Schäden des Trainings und des dichten Wettkampfprogramms zu schützen", sagte Fuentes der Madrider Sportzeitung Marca.

Im ersten Interview des Sportmediziners mit einem Presseorgan betonte Fuentes zudem, die Gesundheit der Sportler niemals gefährdet zu haben. "Deshalb könnte es sein, dass es möglicherweise sportliches Doping gewesen ist. Ich würde es aber eher als therapeutisches Doping bezeichnen, also als einen Gebrauch von Dopingsubstanzen mit einem therapeutischen Ziel: Größeren Schaden verhindern", erklärte Fuentes.

Der Mediziner stellte zudem klar, dass "ich die Handynummern zahlreicher Athleten besitze. Ab 2006 habe ich aber keinerlei Beziehung mehr zum Sport gehabt."

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Kooperation mit WADA ausgeschlossen

Eine angebliche Kooperation mit der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) schloss Fuentes allerdings aufgrund seiner ärztlichen Schweigepflicht kategorisch aus. "Ich bin bereit, Infos auf wissenschaftlicher Ebene zu liefern", sagte Fuentes. Die Liste seiner Kunden werde er allerdings nicht zur Verfügung stellen. "Das war ein Missverständnis", gab Fuentes zu verstehen.

Seit mittlerweile mehr als zwei Monaten dauert der Prozess gegen ihn an. Mit einem Urteil um die "Operacion Puerto" ist allerdings erst in den kommenden vier bis sechs Wochen zu rechnen. Die Staatsanwaltschaft hatte für Fuentes, der wegen Gefährdung der öffentlichen Gesundheit angeklagt ist, eine Haftstrafe von zwei Jahren gefordert. (sid)