San Sebastian. Der Ex-Präsident des spanischen Erstliga-Klubs Real Sociedad San Sebastian hat in einem Interview bestätigt, dass Klubärzte über Jahre Dopingmittel gekauft haben. Eine Quelle der Ärzte soll Eufemiano Fuentes gewesen sein. Fuentes hatte erst vor wenigen Tagen vor Gericht die Betreuung von Fußballern bestätigt.

Inaki Badiola war ein knappes Jahr lang Präsident von Real Sociedad San Sebastian, vom 4. Januar bis zum 20. Dezember 2008. Das ist eine kurze, aber im Rückblick wichtige Zeit. Denn Badiola spricht jetzt öffentlich. Er redet in der AS darüber, dass zwei Ärzte das Team jahrelang mit Dopingmitteln versorgten.

Die Ärzte heißen Eduardo Escobar und Antxon Gorrotxategi. Die Dopingmitteln finanzierten sie laut Badiola aus Schwarzgeld. Genehmigt worden war das Schwarzgeld jahrelang von ganz oben, von Badiolas Vorgängern in der Klubführung. Badiola stützt seine Anschuldigungen auf zwei Beweise: Ihm liegt eine Abrechnung über verbotene Substanzen vor und er hat eine Mail, in der ihn Gorrotxategi um Geld für Dopingmittel bittet. Badiola sagt, mit ihm als Klubchef habe es kein Schwarzgeld für Doping mehr gegeben.

In Fuentes-Unterlagen taucht das Kürzel RSOC auf

Badiola hatte schon im Jahr 2008 über das Doping bei San Sebastian gesprochen, damals sollen in einer schwarzen Kasse 327.000 Euro für Dopingmittel beiseite geschafft worden sein. Escobar und Gorrotxategi hatten die Vorwürfe zurückgewiesen, aufgeklärt worden waren die Vorwürfe nie, niemand war ihnen langfristig gefolgt.

Die Geschichte aus 2008 hat nun aber neue Brisanz gewonnen: In den Fuentes-Unterlagen taucht das Kürzel RSOC auf, das im spanischen die Abkürzung für Real Sociedad San Sebastian ist. Badiola glaubt, dass mit diesem Kürzel tatsächlich sein Ex-Klub gemeint ist und dass Fuentes damals eine der Quellen für die beiden Team-Ärzte gewesen sei.

Das Kürzel RSOC ist in den Fuentes-Unterlagen offenbar für das Jahr 2003 eingetragen, damals war San Sebastian überraschend spanischer Vizemeister geworden, nur zwei Punkte hinter Real Madrid. Später stieg der Klub in die zweite Liga ab. Seit 2010 spielt San Sebastian wieder erstklassig, die vergangene Saison beschloss RSOC auf Rang zwölf der Primera Division.

Fuentes selbst hatte vergangene Woche im Gerichtssaal die Betreuung von Fußballern bestätigt.