Boston. Wenige Tage vor dem TV-Interview von Lance Armstrong bei Star-Moderatorin Oprah Winfrey steigt die Spannung: Laut einem US-Medienbericht will der gefallene Radstar ein Doping-Geständnis abgeben. Viele Details über das System wird es aber wohl nicht geben.
Lance Armstrong will laut einem US-Medienbericht dosiert auspacken - eine detailreiche Schilderung des Doping-Systems ist aber offenbar nicht zu erwarten. Wie die "USA Today" am Samstag unter Berufung auf eine anonyme Quelle schrieb, plant der frühere Radstar kommende Woche bei seinem Interview mit Star-Moderatorin Oprah Winfrey ein Doping-Geständnis abzugeben. Das Gespräch soll am Montag in Armstrongs Haus in Austin/Texas aufgezeichnet und am Donnerstag im amerikanischen TV-Sender OWN ausgestrahlt werden.
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Der 41-Jährige habe vor, die Einnahme leistungssteigernder Mittel zuzugeben. Dabei werde er aber nicht allzuviele Einzelheiten über spezifische Fälle nennen, hieß es in dem Artikel weiter. Bereits in der vergangenen Woche hatte die "New York Times" berichtet, der Texaner erwäge ein Geständnis. Bislang hatte Armstrong vehement Dopingmissbrauch bestritten.
Armstrong gab Doping-Missbrauch selbst unter Eid nicht zu
Die amerikanische Anti-Doping-Agentur USADA konnte ihm jedoch aufgrund von Zeugenaussagen ehemaliger Team-Kollegen nachweisen, illegale Substanzen genommen und vertrieben zu haben. Der Amerikaner verlor daraufhin seine sieben Tour-de-France-Titel und wurde lebenslang gesperrt. Seine Vertreter, darunter Anwalt Tim Herman, kommentierten den Bericht der "USA Today" zunächst nicht.
Auch eine nicht allumfassende - und mit seinen Rechtsvertretern abgestimmte - öffentliche Beichte dürfte juristische Folgen haben: Armstrong hatte in früheren Verhandlungen unter Eid ausgesagt, niemals gedopt zu haben. Die britische "Sunday Times" verklagt den Texaner, um die Rückzahlung von 500 000 US-Dollar nach einem Rechtsstreit zu erreichen. Zudem droht Armstrong durch die Aussagen seines früheren Teamkollegen Floyd Landis ein möglicher Prozess.
Lebenslange Sperre für Armstrong wird bestehen bleiben
Mit einem Geständnis würde Armstrong allerdings in gewissem Maße das richtige Timing beweisen: Der Streit mit einer Firma aus Dallas über einen
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Vertragsbonus von 7,5 Millionen US-Dollar ist möglicherweise inzwischen verjährt. Laut einem Bericht der CBS-Fernsehsendung "60 Minutes Sports" hatte sich Armstrong jüngst mit USADA-Chef Travis Tygart getroffen, um einen "Weg zur Erlösung" auszuloten. Tygart kommentierte dies nicht.
Auf eine für ihn sinnvolle Reduzierung seiner lebenslangen Sperre bräuchte er nach einer möglichen Beichte wohl nicht zu hoffen. Das lebenslängliche Fahrverbot seines einstigen Team-Kollegen und USADA-Kronzeugen Tyler Hamilton war nach dessen Geständnis auf acht Jahre verringert worden. In einem vergleichbaren Fall wäre Armstrong 50, wenn er wieder in Triathlon-Wettbewerben antreten könnte. (dpa)