Garmisch-Partenkirchen. Die deutschen Skispringer haben ihre guten Leistungen vom Auftaktspringen der Vierschanzentournee bestätigt: Zehn DSV-Springer schafften die Qualifikation für das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen. Der weiteste Satz des Tages gelang aber einem Österreicher.
Severin Freund schüttelte erst etwas enttäuscht mit den Kopf und verließ den Auslauf der Olympisschanze in Garmisch-Partenkirchen dann mit kritischem Blick. Einen Tag nach seinem dritten Platz zum Auftakt in Oberstdorf landete der Mitfavorit aus Rastbüchl in der Qualifikation für das Neujahrsspringen nach einem durchwachsenen Sprung bei nur 126,0 Metern. Der 24-Jährige konnte seine Ambitionen auf den Gesamtsieg bei der 61. Vierschanzentournee nicht erneut untermauern. Insgesamt schafften es zehn DSV-Adler zum Wettkampf am Dienstag (14.00 Uhr/ARD).
"Er ist nicht so gut abgehoben und hat etwas probiert. Das müssen wir uns noch mal in Ruhe anschauen", sagte Bundestrainer Werner Schuster zum Sprung des Tournee-Mitfavoriten.
Schmitt erneut mit gutem Sprung
Altmeister Martin Schmitt (Furtwangen) schaffte nach einem wiederum guten Sprung auf 125,0 m erneut die Qualifikation. "Das hat Spaß gemacht, ich freue mich auf das Springen und bin bereit", sagte der 34-Jährige: "Der Sprung war in Ordnung, und das Niveau ist sehr stabil. Man bekommt mehr Sicherheit, und ich gehe kleine Schritte, um weiter an meinen Sprüngen zu arbeiten."
Tags zuvor hatte der viermalige Weltmeister mit Platz 16 in Oberstdorf die ersten Weltcup-Punkte der Saison gesammelt und lieferte erneut beste Argumente für eine Nominierung für die beiden verbleibenden Tournee-Springen in Innsbruck (4. Januar) und Bischofshofen (6. Januar).
Schmitt selbst nimmt die Situation jedenfalls locker. "Mal schauen, ob ich als Skispringer oder als Zuschauer nach Österreich fahre", sagte der Team-Olympiasieger von 2002.
Schlierenzauer sprang am weitesten
Die neben Freund durch ihre guten Weltcup-Ergebnisse Vorqualifizierten Richard Freitag (Aue/128,0) und Andreas Wellinger (Ruhpolding/128,5) zeigten ordentliche Leistungen, ohne aber dabei zu glänzen. Den besten Sprung der Qualifikation zeigte Titelverteidiger Gregor Schlierenzauer (Österreich/138,0). Auch Oberstdorf-Sieger Anders Jacobsen (Norwegen/135,0) war glänzend aufgelegt.
Die K.o.-Duelle der deutschen Springer
Severin Freund (Rastbüchl) - Sebastian Colloredo (Italien)
Felix Schoft (Partenkirchen) - Gregor Schlierenzauer (Österreich)
Richard Freitag (Aue) - Reruhi Shimizu (Japan)
Michael Neumayer (Berchtesgaden) - Jurij Tepes (Slowenien)
Andreas Wank (Oberhof) - Yuta Watase (Japan)
Martin Schmitt (Furtwangen) - Jan Matura (Tschechien)
Andreas Wellinger (Ruhpolding) - Andreas Stjernen (Norwegen)
Danny Queck (Lauscha) - Manuel Fettner (Österreich)
Karl Geiger (Oberstdorf) - Peter Prevc (Slowenien)
Maximilian Mechler (Isny) - Wolfgang Loitzl (Österreich)
ferner u.a.:
Anders Jacobsen (Norwegen) - Andreas Kofler (Österreich)
Simon Ammann (Schweiz) - Kamil Stock (Polen)
Seine ansteigende Form stellte erneut Michael Neumayer (Berchtesgaden) unter Beweis. Der 33 Jahre alte Routinier überzeugte mit einem Satz auf 133,0 m. "Ich habe ordentliche Sprünge gemacht. Ich schieße mich wieder ein auf Garmisch, auch wenn ich noch kleine Fehler mache', sagte der Achte von Oberstdorf: 'Manchmal habe ich Schwerpunktprobleme und nehme mir selbst was von meiner Sprungkraft."
Tobias Bogner disqualifiziert
Glücklich war auch Andreas Wank, der einen Tag zuvor noch den zweiten Durchgang verpasst hatte. "Es war für mich eine Befreiung, denn ich sehe, dass ich mit meinen Sprüngen dabei bin. Ich hoffe, dass ich es bei den nächsten drei Wettbewerben besser machen kann", sagte der Thüringer nach seinem Sprung auf 131,0 m.
Außerdem sind am Neujahrstag Maximilian Mechler (Isny/122,5), Danny Queck (Lauscha/125,5), Karl Geiger (Oberstdorf/126,5) und Felix Schoft (Partenkirchen/118,0) für den Deutschen Skiverband (DSV) dabei.
Keinen Grund zur Freude gab es für Daniel Wenig (Berchtesgaden/113,5), der erneut die Qualifikation verpasste. Tobias Bogner (Berchtesgaden/114,0) wurde nachträglich wegen zu großer Spungschuhe disqualifiziert. (sid)