Nach dem Start der Vierschanzentournee dürfen die deutschen Adler auf weitere Erfolge hoffen. Die großen Zeiten von Hannawald und Schmitt sind zwar vorbei - aber das muss nichts heißen. Ein Kommentar.
Zehn Jahre ist es her, dass mit dem damaligen Sieger Sven Hannawald letztmals ein Deutscher beim Auftaktspringen der Vierschanzentournee auf dem Podest stand. Damals herrschte eine Hysterie um die deutschen Ski-Adler, damals wollten die Teenies ein Kind von Martin Schmitt und deren Mütter wünschten sich ihn oder Hanni zum Schwiegersohn. Die Zeiten sind vorbei und werden so auch nicht wiederkehren. Die deutschen Skispringer sind aber auf einem guten Flug. Nicht nur, weil mit Severin Freund als Dritter endlich wieder ein Deutscher auf dem Podest stand.
Drei unter den ersten Elf, sechs unter den besten 20: Das deutsche Team springt wieder in der Weltspitze mit. Der Aufschwung ist vor allem ein Verdienst von Bundestrainer Werner Schuster. In der schnelllebigen, nach kurzfristigen Triumphen heischenden Fußball-Welt wäre der Österreicher wohl längst entlassen worden.
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Aber der Deutsche Ski-Verband blieb ruhig, setzte weiter auf den Fachmann, der schon in Österreich Gregor Schlierenzauer entdeckte. Mit Andreas Wellinger hat Schuster in diesem Winter ein Talent in die Spitze geführt, auch wenn dieser in Oberstdorf nur Elfter wurde. Wellinger ist der Schwarm der Teenies. Ein Kind wollen sie noch nicht von ihm. Es gibt Schlimmeres. Mit 17 hat er noch andere Ziele.