Barsinghausen. . Handball-Bundestrainer Martin Heuberger nominiert seine Mannschaft für die Europameisterschaft in Serbien nach den beiden Testländerspielen am Samstag und Sonntag gegen Ungarn. Einen Spieler muss Heuberger noch aussortieren.

Eines zumindest hat der neue Handball-Bundestrainer Martin Heuberger schon lange vor der Europameisterschaft in Serbien (14. bis 29. Januar) bewiesen: Gute Nerven. Sein Fehlstart ins Amt als Nachfolger von Heiner Brand, als die deutsche Nationalmannschaft beim Supercup im November nach drei Spielen dreimal als Verlierer vom Platz ging, interessiert ihn nicht wirklich.

„Es ist mir egal, dass ich jetzt viel stärker unter Beobachtung stehe als früher. Mir ist nur wichtig, dass ich meinen Job gut, mit Leidenschaft und Emotionen mache“, sagte der 47-Jährige am Freitag in der Sportschule Barsinghausen, wo er sich und sein Team auf die EM und die beiden Generalproben mit den Länderspielen gegen Ungarn (Samstag in Bremen und Sonntag in Magdeburg) vorbereitete.

Nicht wichtig war es für Heuberger in diesem Zusammenhang, dass sein Supercup-Fehlstart in der Öffentlichkeit eine Menge kritischer Stimmen wecken musste. Siege zählten für ihn weniger als die Möglichkeit, so viele personelle und taktische Varianten wie möglich auszuprobieren.

„Hätten wir dort mehr mit unserer ersten Sieben gespielt, dann hätten wir auch das eine oder andere Spiel gewonnen“, sagt zum Beispiel der Gummersbacher Kreisläufer Patrick Wiencek, mit 22 Jahren der Zweitjüngste im Team, vor seinem Debüt bei einem großen internationalen Turnier. Auch um Spieler wie ihn ging es Heuberger bei seinen Experimenten, und dafür steckte der Bundestrainer die aufkeimende Kritik gelassen ein.

Doch ab sofort zählt auch für ihn jedes Ergebnis. „Wir haben gut trainiert und wollen das jetzt umsetzen – möglichst schon mit zwei Siegen gegen Ungarn“ sagt Heuberger, „das gibt uns das Selbstvertrauen für die EM.“

Verzichten muss er im ersten der beiden abschließenden Tests auf Christian Sprenger vom THW Kiel. Der Rechtsaußen reiste wegen eines Todesfalls in der Familie nach Hause, wird aber am Sonntag und in Serbien wieder dabei sein.

Freitag Abflug nach Nis

Von den 17 Spielern, die in Barsinghausen das physisch ausgesprochen anspruchsvolle Training absolvierten, wird Heuberger nach den Ungarn-Tests einen aussortieren. „Wir fahren mit 16 Spielern zur EM“, bekräftigte er gestern.

Am kommenden Freitag geht’s mit dem Flieger nach Nis. Dort trifft das deutsche Team in Gruppe B auf Tschechien (So., 15. Januar), auf Mazedonien (Di., 17. Januar) und auf Schweden (Do., 19. Januar). Gute Nerven werden dabei gefragt sein. Gute Ergebnisse sowieso.