Essen. An vier Standorten in zehn Sportarten werden in NRW Deutsche Meister ermittelt. Bei aller Euphorie mischt jedoch auch Wehmut mit. Ein Kommentar.
Wie man Emotionen durch Bilder weckt, das wissen sie beim Fernsehen. Die Finals werden beworben mit kleinen Videos voller atemberaubendem Sport, herausragendem Können und großen Gefühlen. Eine Euphorie bricht sich Bahn.
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Die Finals sind ein gigantisches Event. Allein in NRW werden an vier Standorten in zehn Sportarten Deutsche Meister ermittelt. Es ist ein Mini-Olympia vom westlichen Ruhrgebiet bis ins Sauerland. Nachdem Berlin 2019 mit der Erstauflage vorgelegt hatte, hat NRW die Chance, sich als Ausrichter für Multisport-Events zu positionieren – gerade mit Blick auf eine Olympia-Bewerbung an Rhein und Ruhr. „Wir lieben es in Nordrhein-Westfalen, Gastgeber zu sein“, sagt NRW-Staatssekretärin Andrea Milz. Und sie formuliert treffend: „Wir sind durch die Pandemie alle ausgehungert und wollen endlich wieder bei hochkarätigem Sport mitjubeln.“
Finals 2021: Endlich wieder Sport, endlich wieder dabei sein
Sie scheint von der Euphorie ergriffen: Endlich wieder Sport, endlich wieder dabei sein. Doch da liegt der Haken. Die Finals sind für Sportfans wie ein großer Kuchen, der dem Hungernden vorgesetzt wird, den er anschauen, aber nicht verschlingen darf. Man darf eben nicht zum Kanu nach Duisburg, dann zum Klettern nach Bochum, weiter zum Turnen-Gucken in Dortmund und am nächsten Tag noch den Reitern in Balve applaudieren. Corona ist noch lange nicht vorbei.
Die Finals sind in diesen Zeiten ein Hoffnungsschimmer. Doch in die Euphorie mischt sich große Wehmut, wenn man überlegt, was hier los wäre, wenn normal endlich wieder normal wäre.