London/Essen. Der zweimalige Weltmeister verhinderte ein frühes Aus in London. Im Anschluss kritisierte er die langsame Spielweise seines Herausforderers.

Gary Anderson hatte die Nase gestrichen voll. Nach seinem 4:3-Sieg über Mensur Suljovic wollte sich der zweimalige Darts-Weltmeister am liebsten gar nicht äußern. Er sagte das obligatorische TV-Interview zunächst ab, stellte sich dann doch vor die Kamera und ließ seinem Ärger über die langsame Spielweise seines Herausforderers freien Lauf: "Wenn das Darts ist, dann höre ich auf. Dann spiele ich lieber Golf", sagte er am Mikrophon von Sky Sports.

Der Österreicher Suljovic ließ sich im Drittrundenspiel der Darts-WM in London von Beginn an viel Zeit. Anderson musste oft warten, bis Suljovic zu seinen nächsten Würfen ansetzte, der noch einen Moment an seinem Tisch stehen blieb. Immer wieder verdrehte Anderson die Augen und lächelte gequält. Die Nummer 20 der Welt schien durch die Verzögerungstaktik sichtlich aus seinem Spiel gebracht worden zu sein. Der 50-Jährige zeigte deutliche Schwächen, verhinderte mit einem Kraftakt aber noch das vorzeitige Turnier-Aus. Die Freude über den Einzug ins Achtelfinale wich der Wut über die Spielweise Suljovics.

Gary Anderson fand es "absolut schrecklich"

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"Absolut schrecklich. Das war ein absoluter Witz von einem Spiel", wetterte der Schotte nach der Partie. Wenn er das Spiel zu Hause am Fernseher verfolgt hätte, hätte er umgeschaltet.

Ärger gab es schon vor dem Match, weil Suljovic laut Anderson den falschen Tisch genommen habe. "Ich stand die ganze Partie über am falschen Tisch. Aber ich musste das akzeptieren."

WM-Favorit Price löst Achtelfinalticket

Zuvor hatte auch WM-Favorit Gerwyn Price ein frühes WM-Aus verhindert. Der ehemalige Rugbyspieler aus Wales setzte sich in einem packenden Match gegen den Nordiren Brendan Dolan mit 4:3 durch. Titelverteidiger Peter Wright ist bereits ausgeschieden. Der Schotte verlor spektakulär gegen Gabriel Clemens. Der Saarländer zog als erster Deutscher in ein WM-Achtelfinale ein. An diesem Dienstag (ab 19 Uhr/Sport1 und DAZN) trifft der 37-Jährige auf den Polen Krzysztof Ratajski. (lo)