Essen. Es ist der Sport der ungewöhnlichen Helden, und ein deutscher Held fehlte dem Darts-Sport. Nun ist er da, in einer dunklen Zeit. Ein Kommentar.
Es ist kein Geheimnis, dass der Sport Helden braucht, um breite Anerkennung zu finden. Deutschland feierte einst Boris Becker und Steffi Graf auf dem Tennisplatz, Formel-1-Ikone wurde Michael Schumacher, Dirk Nowitzki steht synonym für den deutschen Basketball wie Timo Boll für das moderne Tischtennis. Um eine Sportart in Deutschland populär zu machen, braucht es erfolgreiche deutsche Athleten.
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Darts hat sich in den vergangenen Jahren eine immer größere Fangemeinde erspielt, was auch mit den archaischen Bildern auf den TV-Bildschirmen zu tun hatte. Die Zuschauer grölten verkleidet in bierseliger Stimmung den Männern auf der Bühne zu, die häufig aussehen, als wären sie gerade aus der Eckkneipe auf die WM-Bühne gerauscht. Darts ist ein Sport der ungewöhnlichen Helden und hat sich längst auch hier vom einst belächelten zum Gute-Laune-Sport in der Weihnachtszeit gewandelt.
Aus dem kleinen Saarland zu den Darts-Größen
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Was bisher aber fehlte, war ein erfolgreicher deutscher Profi. Hoffnungsträger Max Hopp scheiterte meist früh. Und nun ist er völlig unverhofft da: Gabriel Clemens. In einer Zeit, in der auch der Darts-Sport nicht länger von der Stimmung im Alexandra Palace leben kann und ums Überleben kämpft. Zumindest in Deutschland dürfte Clemens das Interesse am Wurf mit dem Stahlpfeil erhöhen, denn auch der 37-Jährige ist kein typischer Held, sondern einer, der mit Mitte 30 seinen Job als Industriemechaniker im kleinen Saarland aufgab, um seine Chance bei den ganz Großen des Darts-Sports zu suchen. Mit dem Sieg über den derzeit Größten, den WM-Titelverteidiger Peter Wright, zog er als erster Deutscher ins Achtelfinale ein. Ein Stück Sportgeschichte - ein Lichtblick in dunklen Corona-Zeiten für den deutschen Sport.