Essen. In den Profi-Ligen steigen die Corona-Infektionszahlen. Das wird zu einer Herausforderung. Auch für die Bundesliga. Ein Kommentar.
Nun spürt der Fußball, was den Klubs im Handball oder Basketball schon schlaflose Nächte bereitet hat. Die zweite Welle der Corona-Pandemie hat die Infektionszahlen in der Bevölkerung derart erhöht, dass das Virus von außen in die Blase der Profisportler eindringt. Das Hygienekonzept der Deutschen Fußball-Liga erfährt den Härtetest, denn SARS-CoV-2 ist endgültig im Spiel.
Jeder Spielausfall verkompliziert die Fußball-Saison
Anders als in der Handball-Bundesliga oder im Basketball musste im Fußball-Oberhaus noch keine Saisonpartie abgesagt werden. Zum Glück, denn im Spielbetrieb ist der Corona-Störfall nicht vorgesehen. Jeder Spielausfall verkompliziert die Fußball-Saison, die wegen der EM 2021 pünktlich beendet werden muss. Deswegen wird zügig durchgespielt: englische Wochen, eine superkurze Winterpause, kaum Puffer im Kalender.
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Die Corona-Fälle im Profisport befeuern nun auch die Debatte über Sinn und Unsinn zusätzlicher Wettbewerbe, wie etwa im Fußball Testspiele oder die Nations League. Der sportliche Wert ist dabei Nebensache, es geht ums Geld. Mit dem Freundschaftsspiel der Fußball-Nationalmannschaft gegen Tschechien plus den beiden anstehenden Nations-League-Spielen füllt der DFB das auf, was ihm in den Corona-Monaten an Einnahmen entgangen ist.
Die Handball-Nationalmannschaft als Super-Spreader?
Im Handball flammt nun der Streit um die Austragung der WM im Januar in Ägypten auf. Spielen die Klubs mit, wenn die Liga vor dem Kollaps steht und die DHB-Mannschaft bei ihrem letzten Lehrgang zum Superspreader wurde? Der Sport steht vor riesigen Herausforderungen.