New York. Alexander Zverev und Angelique Kerber haben bei den US Open die zweite Runde erreicht. Vor allem Kerbers Leistung macht Mut für die nächsten Tage.
Alexander Zverev hat seine knifflige Auftakthürde bei den US Open gemeistert und die zweite Runde erreicht. Der Südafrikaner Kevin Anderson, der in New York und Wimbledon bereits im Endspiel gestanden hatte, leistete zwar starke Gegenwehr, Deutschlands Nummer eins siegte aber nach 3:07 Stunden mit 7:6 (7:2), 5:7, 6:3, 7:5.
In der zweiten Runde steht Zverev eine vermeintlich deutlich leichtere Aufgabe bevor: Der US-Amerikaner Brandon Nakashima ist die Nummer 223 der Welt und in New York dank einer Wildcard am Start. Zverev war mit viel Respekt vor Anderson ins Match gegangen, hatte dieser in der Vergangenheit doch oft genug seine Klasse bewiesen und war zuletzt nur aufgrund einer langwierigen Knieverletzung aus den Top 100 gerutscht. „Es ist wahrscheinlich die schwerste erste Runde, die man als gesetzter Spieler kriegen kann“, sagte Zverev vor der Partie. Dennoch blieb er auch im sechsten Vergleich mit dem Südafrikaner ungeschlagen.
Kerber meistert den Auftakt mühelos
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Nach ihrem überraschend einfachen Auftaktsieg war auch Angelique Kerber bemüht, die Erwartungen zu dämpfen. „Auf gar, gar, gar keinen Fall“, antwortete die deutsche Nummer eins am Montag nach ihrem 6:4, 6:4 gegen die Australierin Ajla Tomljanovic auf die Frage, ob sie sich nun beim Corona-Grand-Slam in New York zu den Favoritinnen zähle. „Ich habe gerade einmal meine erste Runde gespielt. Es ist noch ein so, so langer Weg“, sagte die 32 Jahre alte Kielerin. In der zweiten Runde am Mittwoch trifft sie nun im deutschen Duell auf Anna-Lena Friedsam, die sich gegen die Amerikanerin Caroline Dolehide mühelos mit 6:2, 6:2 durchsetzte.
Für Kerber war es gegen Tomljanovic der erste Auftritt seit ihrem Achtelfinal-Aus im Januar bei den Australian Open. Kerber, die 2016 in New York den Titel gewann und zur Nummer eins der Tennis-Welt wurde, benötigte nur 1:28 Stunden für ihren Erfolg.
Kerber verzichtete auf Show-Turniere
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„Ich bin sehr glücklich, wie das Spiel gelaufen ist. Ich habe gut gespielt und mich gut bewegt“, sagte Kerber. Mit einer Maske vor dem Mund und dem nötigen Abstand zum Interviewer stand sie im nahezu menschenleeren Louis Armstrong Stadium und schaute glücklich zu ihrem alten, neuen Trainer Torben Beltz auf der Tribüne. „Ich denke, auf der Leistung kann ich aufbauen“, sagte Kerber.
Kerber hatte nach den Australian Open zunächst wegen hartnäckiger Oberschenkelprobleme pausieren müssen, danach legte die Coronavirus-Pandemie den kompletten Tour-Betrieb für rund fünf Monate lahm. Anders als zum Beispiel Alexander Zverev oder die in New York fehlende Andrea Petkovic verzichtete Kerber in der Pause auf die Teilnahme an Show-Turnieren. „Weil ich mich eher auf mein Training konzentrieren wollte“, hatte Kerber, die sich von Kurzzeit-Coach Dieter Kindlmann getrennt hatte und zu Beltz zurückgekehrt war, vor Turnierbeginn gesagt. (dpa)