Mannheim. Mehrere Spieler der Rhein-Neckar Löwen sind mit Corona infiziert. Deshalb wird nun auch die gesamte Handball-Nationalmannschaft isoliert.

Was gerade beim Handball-Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen geschieht, könnte gut als Anschauungsunterricht dienen, wie schnell sich das Coronavirus verbreitet. Spieler des Topklubs sind infiziert – und deshalb befindet sich nun die gesamte Handball-Nationalmannschaft in Quarantäne.

„Auch ich habe mich mit dem Coronavirus infiziert. Dies hat ein Nasen- und Rachenabstrich an der Klinik in Heidelberg ergeben“, vermeldete Jannik Kohlbacher am Mittwoch im sozialen Netzwerk Instagram. „Mir geht es allerdings super, ich fühle mich vollständig gesund“, schrieb der 24-Jährige.

Noch ist kein weiterer Fall im Nationalteam bestätigt

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Anfang der Woche hatte es die erste bestätigte Corona-Infektion bei den Mannheimern gegeben, Rückraumspieler Mads Mensah, 2019 Weltmeister mit Dänemark, wurde umgehend in Quarantäne geschickt. Mittlerweile sind mehrere Spieler der Löwen mit dem Virus infiziert – darunter eben auch Jannik Kohlbacher. Das Besondere: Der Kreisläufer ist seit Jahren Nationalspieler, und bis vergangenen Freitag befand sich das Team mit dem neuen Bundestrainer Alfred Gislason im Trainingslager in Aschersleben. Nach dem positiven Test von Kohlbacher begaben sich die übrigen Nationalspieler ebenfalls in Quarantäne. Noch ist kein weiterer Fall bestätigt. „Alle sind bei guter Gesundheit“, teilte beispielsweise Detlev Brandecker mit. Brandecker ist der Mannschaftsarzt des Tabellenführers THW Kiel, dessen Spieler Hendrik Pekeler, Patrick Wiencek und Steffen Weinhold mit dem Nationalteam in Aschersleben waren.

Oberbürgermeister der Stadt ist Andreas Michelmann – der Präsident des Deutschen Handballbunds. Der 60-Jährige mahnte aber zur Ruhe: „Die jungen, kräftigen Leute stecken den Virus ja in der Regel gut weg. Die Welle wird über uns hinweggehen.“

Kohlbacher mahnt zur Vorsicht

Jannik Kohlbacher appellierte derweil an die Öffentlichkeit, die Corona-Gefahr ernst zu nehmen. „Wichtig ist, dass wir alle nicht leichtfertig mit dem Coronavirus umgehen“, schrieb er. „Für die jüngere Generation mag es vielleicht harmlos sein, aber denkt bitte alle an Eure älteren Mitmenschen oder an diejenigen, die körperlich nicht so leicht damit umgehen können.“