Essen. Das neue Sportjahr wird ein wenig blasser, weil prägende Köpfe wie die von Dirk Nowitzki und Laura Dahlmeier fehlen. Und was ist mit Uli Hoeneß?
Wird 2020 ein buntes, aufregendes Jahr? Vermutlich. Es stehen Olympische Spiele, die Fußball-Europameisterschaft sowie jede Menge andere packende Wettkämpfe und spannende Titelkämpfe an. Dennoch, steht zu befürchten, wird die Zukunft ein wenig blasser, weil wichtige Köpfe fehlen.
Dirk Nowitzki hat 2019 seine Karriere beendet. Der Würzburger spielte sich in 21 Jahren zum erfolgreichsten Europäer in der an Superstars nicht eben armen nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA. Neben seinen spielerischen Fähigkeiten war vor allem eine beinahe schon störrische Bodenständigkeit sein Markenzeichen. Das hatte er mit einer anderen Ausnahmesportlerin gemein. Laura Dahlmeier, Superstar des Biathlons, die das jenseits ihres sportlich unbestreitbaren Ehrgeizes nie werden wollte, kehrte dem Wettkampfsport den Rücken.
Wenig Bedauern über Hoeneß-Rücktritt
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Dahlmeier und Nowitzki, die vermutlich nicht unglücklich sind, nicht mehr ständig im grellen Licht zu stehen, überzeugten auch gerade deshalb als Persönlichkeiten jenseits ihrer jeweiligen Arenen.
Nicht alle werden bedauern, dass eine prägende Figur des FC Bayern München die große Bühne verlassen hat. Der allzeit streitbare, oft provokante und gelegentlich fehlbare Uli Hoeneß hat sein Amt als Präsident beim Rekordmeister aufgegeben. Selbst diejenigen, die ihn nicht leiden können, und das sind nicht wenige, werden seine Leistungen um den deutschen Fußball anerkennen müssen. Dass der Weltmeister von 1974 nun tatsächlich schweigen wird, ist allerdings lange noch nicht ausgemacht.
Erinnerungen an Assauer und Lauda
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Zwei weitere streitbare Stimmen sind dauerhaft verstummt. Schalke-Manager Rudi Assauer und Formel-1-Legende Niki Lauda, die unterschiedlicher nicht hätten sein können und in der Leidenschaft für ihren Sport und in der kantigen Art, ihre Meinung zu vertreten, doch so ähnlich waren, haben ihre letzten, schwersten Kämpfe verloren.
Die Erinnerung an Leistungen und Menschen wird bleiben, sorgsam verstaut in einem hinteren Winkel des Gehirns. Was im Sport-Alltag fehlen wird, ist ihre Haltung, sind die Stimmen, die im alltäglichen Krakeele, dem permanenten Twitter-Gewitter, der ständigen Aufgeregtheit, wirklich etwas zu sagen hatten.