Doha. Leichtathletik-Trainer Salazar wird wegen Dopingverstößen für vier Jahre gesperrt. Konstanze Klosterhalfen ist Teil des Projekts. Ein Kommentar.
Das hat der Leichtathletik gerade noch gefehlt. Nach Diskussionen um Hitze und nicht vorhandenes Zuschauerinteresse bei der WM in Doha nun auch noch ein Doping-Skandal.
Diese schlug Nachricht ein wie eine Bombe: Alberto Salazar, Cheftrainer des Nike Oregon Projects, ist von der nationalen Anti-Doping-Agentur Usada wegen Dopingverstößen für vier Jahre gesperrt worden.
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Es ist das Letzte, was die verzweifelt um Aufmerksamkeit und Glaubwürdigkeit kämpfende Leichtathletik gerade gebrauchen kann. Das Timing könnte schlimmer nicht sein.
Das eine sind die skandalösen Umstände dieser WM. Das andere: Gerade erst hatte eine der Athletinnen des Nike-Projekts, Sifan Hassan aus den Niederlanden, in Doha spektakulär Gold über 10.000 Meter gewonnen. Auch wenn gegen sie keine konkreten Anschuldigungen vorliegen, so ist auch sie nun eine Weltmeisterin mit Beigeschmack.
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Bislang hatten die Athleten, die Teil des Elite-Projekts sind, sich immer hinter der Aussage verstecken können, dass alle Anschuldigungen gegen den obersten Boss zu keinem Ergebnis geführt hätten. Das ist nun anders. Eine offizielle Behörde sieht es als erwiesen an, dass er zu Dopingmitteln gegriffen hat. Das Argument zählt also nicht mehr. Salazar ist nun ein wegen Dopings gesperrter Trainer – auch wenn er bereits Einspruch angekündigt hat.
Klosterhalfen startet am Mittwoch über 5000 Meter
Seine Sperre ist auch für Konstanze Klosterhalfen ein Problem. Die in Deutschland als Laufwunder gefeierte 22-jährige Leverkusenerin ist Teil seines Projekts. Sie trainiert zwar nicht direkt bei Salazar, spricht sich entschieden gegen jede Art von Substanzen aus, aber ihr wahnsinniger Leistungssprung und der um ganze 25 Sekunden verbesserte deutsche Rekord über 5000 Meter erhalten nun ebenfalls einen Beigeschmack.
Welche Auswirkungen dieses Urteil nun auf die Karriere von Klosterhalfen hat, wird sich noch zeigen. Fest steht: Auch für sie kommt diese Nachricht zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt: Sie startet Mittwoch im Vorlauf über die 5000 Meter. Der Schatten Salazars läuft dann noch dunkler mit als bisher.