Aachen. Deutsche Springreiter verpassen Sieg beim CHIO um einen Punkt. Fehlerfreier zweiter Durchgang reicht nicht. Schweden gewinnen das Springen.
Wenn deutsche Reiter beim Chio in Aachen im Großen Preis der Nationen über die Hindernisse gehen, dann ist das Abschneiden akustisch ganz einfach festzustellen. Wird auch der letzte Steilsprung fehlerfrei bewältigt, dann schreien 40.000 Zuschauer beim Flutlicht-Event in der Soers „Jaaa“. Fällt eine Stange, registriert es die große Reit-Familie mit einem schmerzlichen „Oooh“. Am Donnerstag gab es zwar vier „Jaaas“, doch platzte der Traum vom vierten deutschen Triumph in Serie. Am Ende reichte es für Simone Blum, Christian Ahlmann, Daniel Deußer und Marcus Ehning zum zweiten Platz. Der Sieg ging an Schweden, die vier Fehlerpunkte hatten. Deutschland kam auf fünf: Ein Springfehler und einen Strafpunkt für die knapp überzogene Zeit von Daniel Deußer.
Deutsche auf Rang sechs nach dem ersten Durchgang
Nach dem ersten Durchgang hatte die deutsche Equipe mit fünf Fehlerpunkten noch auf Rang sechs gelegen. Nur Simone Blum hatte den Parcours ohne Abwürfe beendet. „Da sieht man mal, wie eng es hier zugeht“, sagte Bundestrainer Otto Becker. „Aber wir werden weiter kämpfen und alles geben, um noch weiter nach vorne zu kommen.“
Gute Aussichten vor dem Großen Preis der Stadt Aachen
Und die Reiter hörten auf ihren Chef. Erst blieb Simone Blum mit Alice fehlerfrei, dann legten auch Christian Ahlmann mit Clintrexo Z und Daniel Deußer mit Calisto Blue einen makellosen Ritt hin. Dreimal Null, besser ging es nicht, weil nur drei der vier Reiter in die Wertung kommen. Marcus Ehning verzichtete deshalb auf seinen Auftritt im zweiten Durchgang, um seinen Fuchshengst Funky Fred für den Großen Preis der Stadt Aachen am Sonntag (15 Uhr/WDR) zu schonen.
Im letzten Jahr gewann Ehning mit Tout A Pret das mit 330.000 Euro dotierte Springen. Nach ihren beiden fehlerfreien Vorstellungen ist aber auch mit Simone Blum und ihrer als Wunderstute gefeierten Alice ein heißer Tipp für den Sieg. „Den Großen Preis zu gewinnen, wäre ein Traum“, sagte die 30-jährige Blum. Es wäre nach dem WM-Triumph ein weiteres Highlight in ihrer noch jungen Karriere.